Primelwurzel: Gelbes Hustenwunder Cynthia Möthrath, 28.12.2019 09:08 Uhr
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Sekretolytisch und expektorierend: Primelwurzel wird vor allem bei produktivem Husten, Katarrhen der Luftwege sowie bei chronischer Bronchitis eingesetzt. Foto: Madeleine Steinbach/shutterstock.com
Berlin - Die Primel findet während einer Erkältung vor allem bei Husten ihren Einsatzbereich. Aufgrund ihrer gelben, zusammenhängenden Blütenkelche, die optisch einem Schlüsselbund ähneln, wird sie häufig auch als Schlüsselblume bezeichnet. Es gibt über 900 Primel-Arten – als Arzneipflanze werden jedoch nur die Arten Primula veris und Primula elatior eingesetzt.
Während einer Erkältung kommt es häufig zu produktivem Husten mit Auswurf. Um das Sekret zu lösen, kann die Schlüsselblume zum Einsatz kommen. Für die schleimlösende Wirkung sind vor allem Triterpensaponine verantwortlich – im besonderen Primulasaponin und Primacrosaponin. Sowohl in den Blüten der Pflanze wie auch in der Wurzel sind diese Stoffe enthalten. Meist wird jedoch die Primelwurzel für therapeutische Zwecke verwendet, da die Konzentrationen hier mit bis zu 10 Prozent wesentlich höher sind.
Die enthaltenen Saponine der Primel wirken sekretolytisch und expektorierend: Sie regen die Bildung von dünnflüssigem Sekret an, welches dafür sorgt, dass der zähflüssige Schleim in den Bronchien verflüssigt wird und besser abtransportiert werden kann. Außerdem werden der Pflanze entzündungshemmende Wirkungen zugeschrieben. Diese sollen auf dem Inhaltsstoff Methylsalicylat beruhen: Er soll während der Lagerung der Primelwurzel aus dem Phenylglykosid Primulaverin entstehen. Daher wird die Primelwurzel vor allem bei produktivem Husten, Katarrhen der Luftwege sowie bei chronischer Bronchitis eingesetzt.
Der genaue Wirkmechanismus der enthaltenen Saponine ist bisher noch nicht eindeutig geklärt. Experten gehen davon aus, dass es sich um eine reflektorische Wirkung handelt: Aufgrund ihrer schleimhautreizenden Eigenschaften wird bei der Einnahme der Magen gereizt. Dieser Impuls wird über das vegetative Nervensystem wahrscheinlich bis zur Schleimhaut der Bronchien weitergeleitet, wo es dann schließlich zur vermehrten Produktion von dünnflüssigem Schleim kommt.
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