Praxen sollen Abläufe anpassen

E-Rezept-Start: Gematik gibt Tipps

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Berlin -

„Das E-Rezept ist in der Regelversorgung angekommen.“ Das konnte die Gematik nun nach langem Verzug mitteilen und zieht ein erstes Resümee zur digitalen Verordnung.

Bis auf wenige Ausnahmen gelte nun die Verpflichtung zum E-Rezept, in den ersten Tagen des bundesweiten Roll-outs wurden 7 Millionen E-Rezepte eingelöst. Die Gesamtzahl steht, Stand heute, bei 25,7 Millionen. Die Zahl der durchschnittlich eingelösten Rezepte wird nun weiter steigen, immerhin sind die Weihnachtsferien nun überall beendet.

In den ersten beiden Tagen der zweiten Jahreswoche wurden bereits jeweils 2,5 Millionen E-Rezepte ausgestellt. Das übersteigt die Zahlen des Kassenärztlichen Bundesverbands (KBV) für Gesamtzahl an durchschnittlich ausgestellten Rezepten deutlich. Bearbeitet wurden die digitalen Rezepte in nahezu jeder Apotheke im Bundesgebiet, meldet die Gematik. 73.000 medizinische Einrichtungen hätten zudem mindestens ein E-Rezept ausgestellt.

Aktuell sei der meist genutzte Einlöseweg der über die elektronische Gesundheitskarte (eGK), gefolgt vom Papierausdruck des Tokens sowie über die E-Rezept-App. Laut Angaben der Gematik wurde letztere zwar bereits über eine Million mal auf ein Smartphone heruntergeladen, genutzt wird sie aber aktuell kaum. Wie Zahlen einer Blitzumfrage der Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) zeigen, kommt die App nur in 1 Prozent der E-Rezept-Bearbeitungen zum Einsatz.

Praxisabläufe müssen angepasst werden

In ihrer Pressemeldung verweist die Gematik auch darauf, dass Arbeitsabläufe in den Praxen nun anzupassen seien. Ärzt:innen sollten auf die Komfortsignatur setzen, da hier die Signatur noch während der Sprechstunde erfolge und die Patient:innen direkt in die Apotheke könnten. Nicht selten kommt es aktuell noch vor, dass Kund:innen lange vor dem Rezept in der Apotheke stehen und unnötig warten oder sogar weggeschickt werden müssen, wie vielfach von Apotheken zu hören ist. Einer KBV-Umfrage zufolge dauere die Komfortsignatur vielen Befragten im Praxisalltag aber einfach zu lange. Die offenbar bequemere Stapelsignatur sorgt aber für mehr Probleme in den Apothekenabläufen.

Außerdem verweist die Gematik für Folgerezepte auf die sogenannten Aufgaben- oder Signaturlisten, die mehrfach täglich gesammelt und zu einem geeigneteren Zeitpunkt geprüft und signiert werden könnten. Daher sollten Praxen Rücksprache mit den Patientinnen und Patienten, ab wann die E-Rezepte in der Apotheke eingelöst werden können, empfiehlt die Gematik.

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