Drei Monate bis Start

DAV will „konsequente Einführung des E-Rezepts“

, Uhr
Berlin -

Der Deutsche Apothekerverband (DAV) begrüßt die bundesweite Einführung des E-Rezeptes ab 1. September. Auf einen entsprechenden Beschluss der Gesellschafterversammlung der Gematik habe der DAV hingewirkt und ihm dann gestern auch zugestimmt.

„Wir stellen uns der digitalen Transformation und sind für die konsequente Einführung des E-Rezeptes“, sagt der DAV-Vorsitzende Thomas Dittrich: „Was die Anbindung an die Telematik-Infrastruktur angeht, sind die Apotheken schon längst E-Rezept-ready. In den kommenden drei Monaten werden die Apotheken nun auch ihr Personal vollständig schulen, damit Hardware, Software und deren fachgerechte Bedienung reibungslos ineinandergreifen können.“

Dittrich sagt aber auch: „Ganz besonders wichtig für alle Apotheken ist, dass die Versorgung aller Patientinnen und Patienten weiterhin reibungslos funktioniert. Dazu gehört auch, dass verbliebene technische Unzulänglichkeiten im Verarbeitungsprozess von E-Rezepten abgestellt werden und bis dahin nicht zu Retaxationen führen, also dazu, dass die Apotheken aufgrund formaler Faktoren ihre Vergütung für ein Rezept nicht bekommen. In ein paar Monaten wird es softwareseitig einen Referenzvalidator, also eine Art Prüfmodul, geben, das die technische Prüfung der E-Rezepte übernimmt.“

Zustimmung kommt auch von Gesund.de, der gemeinsamen Bestellplattform von Noventi, Phoenix, Wort & Bild und weiteren Partnern: „Wir begrüßen die Entscheidung der Gematik, denn wir sind davon überzeugt, dass damit ein wichtiger Schritt in Richtung moderne und effiziente Patientenversorgung getan ist. Der Abgabe- und Verordnungsprozesses wird durch die Digitalisierung deutlich vereinfacht, wovon Versorger und die Patient:innen gleichermaßen profitieren“, so Geschäftsführer Dr. Peter Schreiner.

Die Partnerapotheken – laut Schreiner mehr als ein Drittel aller Apotheken in Deutschland – seien mit Gesund.de bestens für das E-Rezept gerüstet. „Wir werden sie aktiv bei der Kommunikation an ihre Kund:innen unterstützen und gemeinsam sicherstellen, dass die Patient:innen die Apotheken vor Ort als das erkennen, was sie sind: der beste Adressat für E-Rezepte.“

Gemäß gestrigem einstimmigen Beschluss der Gesellschafterversammlung werden die Krankenkassen und die Apotheken spätestens ab dem 1. September bundesweit in der Lage sein, E-Rezepte einzulösen und abzurechnen. Voraussetzung dafür ist das Erreichen von im Januar dieses Jahres abgestimmten Qualitätskriterien, wie zum Beispiel die Hürde von 30.000 ausgestellten, eingelösten und abgerechneten E-Rezepten im Rahmen der laufenden Testphase.

In den Arztpraxen, Zahnarztpraxen und Krankenhäusern wird die verbindliche Einführung des E-Rezepts zum 1. September in Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe beginnen, sofern die technischen Voraussetzungen dort jeweils gegeben sind. Bis zur verbindlichen Einführung des E-Rezeptes in weiteren Regionen sind laut DAV alle beteiligten Leistungserbringer angehalten, von der freiwilligen Möglichkeit der E-Rezept-Ausstellung Gebrauch zu machen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Mehr zum Thema
Dokumentation, Telefon, Preisbildung
Was kann KI in Apotheken?
„Versteckte Preiserhöhung“
CGM Lauer: 15 Euro für Avoxa
Mehr aus Ressort
Softwarefehler trifft mehrere Apotheken
E-Rezept-Retax: Image fehlt

APOTHEKE ADHOC Debatte