„Stundenlange Kontrolle entfällt“

Apotheker entwickelt Software zur E-Rezeptkontrolle

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Berlin -

Die Kontrolle der E-Rezepte war für Habib Chalhoub, Apotheker in der Licht-Apotheke in Düsseldorf, irgendwann schlicht zu zeitaufwendig. „Wir haben mehrere Stunden pro Filiale mit der Rezeptkontrolle zugebracht“, berichtet er. In Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Softwareingenieur entwickelte er deshalb ein Programm, welches eine enorme Arbeitserleichterung für die Apotheken vor Ort bedeuten könnte.

Chalhoub ist Apotheker und Hobby-Programmierer. „Ich habe gemeinsam mit einem erfahrenen Softwareingenieur eine innovative Cloud-Lösung zur E-Rezept-Kontrolle für CGM Lauer entwickelt“, erklärt er stolz. Nach einem Jahr Entwicklungszeit wurde die Lösung nun bereits mehrere Monate intensiv getestet. „Es gab vielversprechende Ergebnisse“, berichtet der Apotheker.

„Unsere Lösung ermöglicht nicht nur eine Umsatzprognose direkt am Monatsende, sondern auch einen präzisen Vergleich mit den Abrechnungsdaten des Rechenzentrums.“ Mehr noch: „Diskrepanzen lassen sich centgenau identifizieren und abgleichen.“ Denn genau das war vorher ein Problem, das ihn ständig ärgerte: „Es kam bei dem Abgleich mitunter zu Differenzen von bis zu 1000 Euro. Niemand konnte sagen, wo genau die Fehler lagen. Mit unserem Programm kann ich genau sehen, wo die Fehlerquelle liegt.“

Habib Chalhoub entwickelte zusammen mit einem Softwareexperten eine Lösung zur E-Rezept-Kontrolle.Foto: Licht-Apotheke

Das Programm vereint mehrere Anwendungen, die vorher einzeln im Rahmen der Rezeptkontrolle geöffnet werden mussten. „Dazu gehören das E-Rezept-Management, das Kassenprogramm und die getätigten Verkäufe“, erklärt Chalhoub. „Mit unserer Lösung haben wir im Endeffekt eine aktuelle Auswertung, die nach dem Abruf auch gleich wieder gelöscht wird.“ Das habe datenschutzrechtliche Gründe. „Für die Apotheken haben wir somit eine einfache, effiziente und praxisnahe Unterstützung bei der Abrechnung und Kontrolle von E-Rezepten geschaffen.“

Die Licht-Apotheke nutzt Lauer-Fischer als Warenwirtschaftsprogramm. „Meine Chefin und ich haben im Vorfeld versucht, gemeinsam mit dem Softwareanbieter eine Lösung zu finden, aber es kam zu keinem Übereinkommen“, so Chalhoub. Da er sich in seiner Freizeit auch mit Programmiersprachen beschäftigt, lag die Entwicklung einer eigenen Lösung nahe: „Ich wollte eine Arbeitserleichterung für uns und die Kollegen und Kolleginnen anderer Apotheken schaffen, ich denke, das ist uns gelungen.“ Denn: „Mit dieser Anwendung konnten bereits mehrere hundert Euro pro Monat an E-Rezepten gesichert werden.“

Zurzeit arbeitet Chalhoub mit dem Experten an der Verfeinerung des Programms. „Zu den vollständig integrierten Abrechnungszentren gehören bereits das ARZ Haan, das NARZ und das ALG“, erklärt er. „Aktuell arbeiten wir zudem an einer Lösung für Pharmatechnik, um auch Apotheken mit diesem System eine vergleichbare Optimierung zu ermöglichen.“

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