Durchbruchinfektionen mit Delta

Viruslast auch bei Geimpften hoch

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Berlin -

Die Delta-Variante ist in Deutschland mittlerweile für fast alle Neuansteckungen verantwortlich. Auch bei Doppeltgeimpften kam es bereits zu Durchbruchinfektionen. Daten von Public Health England (PHE) zeigen nun, dass die Viruslast in den ersten Tagen bei Doppeltgeimpften und Ungeimpften sogar ähnlich hoch ist.

Auch in England ist die Delta-Variante dem Bericht von PHE zufolge für 99 Prozent der sequenzierten Fälle verantwortlich. Als Maß für die Viruslast wird der „Ct-Wert“ verwendet: Er gibt an, wie viele Zyklen bei der Polymeraseketten­reak­tion (PCR) nötig sind, um das gesuchte Virusgen zu identifizieren. Je niedriger der Wert, umso hoher ist also die Viruslast.

Aus den Daten von PHE geht hervor, dass es bei den Durchbruchinfektionen der Doppeltgeimpften mit der Delta-Variante zu ähnlich niedrigen Ct-Werten kommt wie bei ungeimpften Personen. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die Viruslast ähnlich hoch ist. Bei vorherigen Virusvarianten wie der Alpha-Mutante wiesen Geimpfte hingegen einen hohen Ct-Wert und damit eine niedrigere Viruslast auf.

Eine hohe Viruslast bedeutet gleichzeitig, dass die Erkrankten hochansteckend sind – das gilt demnach in den ersten Tagen auch für Doppeltgeimpfte, die an der Delta-Variante erkranken. Die Sorge vor einer verringerten Schutzwirkung der Impfstoffe ist also nicht unbegründet.

Eine Studie aus Singapur konnte anhand des Ct-Wertes jedoch zeigen, dass die Viruslast bei einer Durchbruchinfektion schneller sinkt als bei ungeimpften Personen. Damit wären sie nur in den ersten Tagen der Infektion hochansteckend. In England entfallen mittlerweile knapp 35 Prozent aller Covid-Hospitalisierungen auf vollständig geimpfte Personen.

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