Mikroskopische Bilder

So sieht Sars-CoV-2 aus

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Berlin -

Bisher lagen von Sars-CoV-2 nur Aufnahmen unter dem Rasterelektronenmikroskop vor. Nun können Wissenschaftler und Mediziner erstmals Heliumionen-Mikroskop-Bilder zum besseren Verständnis von Sars-CoV-2 nutzen. Forschern der Uni Bielefeld sind präzise Aufnahmen gelungen.

Das Besondere an den Heliumionen-Mikroskop-Bildern ist, dass dieses Verfahren die Oberfläche des Virus nicht verändert. Den Wissenschaftlern wird somit eine neue Feinbetrachtung ermöglicht. Analog zum Rasterelektronenmikroskop werden die Proben auch beim Heliumionen-Mikroskop zunächst mit einem Ionenstrahl elektrostatisch aufgeladen. Jedoch wird diese Ladung beim Heliumionen-Mikroskop durch eine gleichzeitige Bestrahlung mit Elektronen ausgeglichen – die Oberfläche wird nicht verändert, eine größere Schärfentiefe wird ermöglicht.

Die Kombination aus großer Schärfentiefe, hoher Oberflächenempfindlichkeit und einer Auflösung im Subnanometerbereich ermöglicht Forschern die Möglichkeit direkter Einblicke in biologische Proben. Nicht nur Viruspartikel und Zellstrukturen können genau erfasst werden, sondern auch mikrobielle Wechselwirkungen können bildlich festgehalten werden. Da zuvor keine leitfähige Beschichtung aufgebracht wurde kann eine Unterscheidung zwischen an die Zellmembran gebundenen Viruspartikeln und auf der Zellmembran liegenden Viruspartikeln vorgenommen werden.

Die Bilder der Uni Bielefeld zeigen das dreidimensionale Erscheinungsbild von Sars-CoV-2 und der Oberfläche von Vero E6-Zellen. Es sind große morphologische Details erkennbar. Die Physiker setzten das Mikroskop zum ersten Mal für medizinisch-biologische Zwecke ein. Die Durchführung solcher mikroskopischen Betrachtungen stellt für die Forscher eine gute Ergänzung zu bisherigen Methoden dar. Durch das Verfahren können einzelne Wechselwirkung von Sars-CoV-2 mit der infizierten Zelle besser abgebildet und nachvollzogen werden. Das Heliumionen-Mikroskop besitzt gutes Potenzial für das sogenannte Bioimaging.

 

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