Antibiotika, Erkältung, Windeln

Weihnachtsnotdienst: „Konnten mehr als 400 Kunden helfen“

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Berlin -

Während die meisten Menschen die Feiertage im Kreis der Familie verbrachten, waren rund 1100 Apotheken an Weihnachten im Bereitschaftsdienst. Auch die Pregitzer Apotheke in Pforzheim versorgte in Not geratene Patientinnen und Patienten. „Wir haben mehr als 400 Menschen geholfen“, sagt Inhaberin Stephanie Isensee.

Wie wichtig Apotheken vor Ort für die Gesundheitsversorgung sind, wird vor allem an den Tagen im Jahr klar, an denen die meisten Geschäfte und Arztpraxen geschlossen bleiben. „Wir hatten vom 26. zum 27. Dezember Bereitschaftsdienst“, so Isensee. Dieser habe sich mehr als gelohnt, denn insgesamt wurde in dem 24-Stunden-Dienst 454 Patientinnen und Patienten geholfen.

Viel Hilfe in kurzer Zeit

Das gesamte Team blickt zufrieden auf diesen Notdienst zurück. „Während die meisten Menschen das Weihnachtsfest im Kreise ihrer Liebsten verbrachten, waren wir für die Menschen da“, betont die Apothekerin. „Wir blicken mit Stolz auf die vergangenen Feiertage zurück, an denen wir in unserem Notdienst Kundinnen und Kunden versorgt haben“, so Isensee. „Dass wir über 400 Menschen in dieser kurzen Zeit helfen konnten, erfüllt unser gesamtes Team mit großem Stolz.“

Zwei Krankenhäuser in der Umgebung von Pforzheim seien an den Feiertagen sehr voll gewesen. „Wir haben viele Rezepte über Antibiotika erhalten“, berichtet die Inhaberin. Es habe ebenfalls etliche Grippekranke gegeben, die nach typischen Erkältungsmitteln gefragt hätten. „Es wurden Grippe- und Covidtests gekauft und FFP2-Masken. Aber auch Babynahrung und Windeln wurden benötigt.“ Ebenso seien Mittel gegen Magen-Darm-Erkrankungen sowie Desinfektionsmittel oft benötigt worden.

Zu zweit im Dienst

Den Notdienst haben ihr Mann und eine Kollegin bestritten. „Tagsüber waren sie zu zweit und mein Mann hat dann die Nacht alleine übernommen“, so Isensee. Seit der Umstellung der Notdienste seien viel mehr Patientinnen und Patienten auf die Hilfe einer einzigen Apotheke in Pforzheim angewiesen. „Die Verteilung ist jetzt anders, denn vor der Umstellung gab es zwei diensthabende Apotheken in der Stadt“, erklärt Isensee. „Weil es nun auf die Entfernung zwischen den Apotheken ankommt, gibt es nur noch eine Apotheke, die Bereitschaft hat.“

So seien im vergangenen Notdienst sogar Menschen aus einem Umkreis von mehr als 20 Kilometern gekommen. „Die Patienten nahmen lange Wege in Kauf, um aus Neuhausen, Bad Liebenzell und Straubenhardt zu uns zu fahren“, so Isensee.

Apotheken sind unersetzlich

Der Nacht- und Notdienst gilt als Gemeinwohlpflicht der Apotheken. Pro Nacht sind laut Abda-Zahlen rund 1100 Betriebe geöffnet. Diese versorgen pro Nacht- und Notdienst rund 20.000 Patientinnen und Patienten.

Für Isensee wurde in diesem Dienst deutlich: „Wir werden gebraucht. Die Apotheke vor Ort ist durch nichts zu ersetzen.“ Kein Online-Versand könne die persönliche Beratung und die sofortige Hilfe im Notfall an Heiligabend oder am zweiten Weihnachtstag leisten.“ Ihr klares Fazit lautet deshalb: „Wir sind da, wenn es darauf ankommt!“

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