Demnächst kommt es wieder zu Preisanpassungen in den Apotheken. Der GKV-Spitzenverband hat bei sechs Wirkstoffen beziehungsweise Kombinationen neue Festbeträge festgesetzt, die zum 1. November in Kraft treten. Mit dabei sind Kombinationen von DPP-4-Inhibitoren mit Metformin.
Die Kombination zur Behandlung von Diabetes wurde ursprünglich unter den Namen Janmuet (MSD Sharp & Dohme) beziehungsweise Velmetia (Berlin Chemie) vertrieben. Mittlerweile gibt es zahlreiche Generika, sodass die Kassen die Preise deutlich absenken. Die beiden Altorginale müssten um die Hälfte bis zwei Drittel günstiger werden; allerdings liegen bei Janumet die Reimporte teilweise unter der künftigen Preisgrenze. Bei den Generika ist mit Preissenkungen im einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich zu rechnen.
Ähnlich sieht es bei der unter dem Namen Eucreas (Novartis) bekannten Kombination aus. Hier liegt das Altoriginal mehr als 40 Prozent über dem künftigen Festbetrag, aber auch bei einigen Generika sind deutliche Preissenkungen nötig, um künftig Aufzahlungen zu vermeiden.
Der Wirkstoff zur Behandlungen von Multipler Sklerose kommt im Original von Merz – nach derzeitigem Preis fallen bei Fampyra künftig Aufzahlungen von 35 Prozent und mehr an. Einige Generika könnten schon jetzt ohne Mehrkosten abgegeben werden, andere Hersteller werden ihre Preis wohl im ein- bis niedrigen zweistelligen Bereich absenken.
Icatibant wird als Infusionslösung zur symptomatischen Behandlung akuter Attacken eines hereditären Angioödems (HAE) eingesetzt. Der Originalhersteller Takeda müsste den Preis für Firazyr auf ein Drittel des heutigen Niveaus absenken, bei den Generikaherstellern ist die Spanne große: Einige Präparate liegen bereits unter dem künftigen Festbetrag, bei anderen ist mit erheblichen Lagerwertverlusten zu rechnen.
Melatonin-haltige Retardtabletten werden zur Behandlung von Insomnie eingesetzt. Während Infectopharm den Preis für Circadin um 20 Prozent senken müsste, liegen Aliud, Bluefish, Neuraxpharm, Puren, Ratiopharm und Stada bereits exakt auf der künftigen Preisgrenze.
Zur Behandlung von idiopathischer pulmonaler Fibrose (IPF) wird Pirfenidon eingesetzt. Der Preis von Esbriet (Roche) müsste um zwei Drittel sinken, um ohne Aufzahlung zu Lasten der Kassen verordnet werden zu können. Bei den Generika sind teilweise moderate, teilweise aber auch erhebliche Preissenkungen zu erwarten.
Das Virostatikum wird eingesetzt zur Prophylaxe und Therapie von Infektionen mit dem Cytomegalievirus bei Aids-Patienten. Die Filmtabletten kommen unter dem Namen Valcyte von Cheplapharm, daneben gibt es zahlreiche Generika. Hier sind, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, im großen Umfang Preisanpassungen zu erwarten.