In einer Apotheke in Hannover wollte ein Rezeptfälscher Ozempic ergaunern. Eine aufmerksame Apothekerin erkannte die Sache jedoch. Der Mann flüchtete und entkam. Die zwei Minuten später eintreffende Polizei konnte nur noch das Dokument sicherstellen. „Die Gauner sind gut geschult“, beklagt die Angestellte.
Dass sogenannte Abnehmspritzen vermehrt als Verordnungen auf gefälschten Rezepten landen, ist mittlerweile landesweit bekannt. Dass die Täter aber auch über kürzlich geänderte Packungsgrößen Bescheid wissen, überraschte die Angestellte. „Die Gauner sind geschult und wissen mittlerweile, dass es Ozempic 1 mg nur noch als Acht-Wochen-Pen gibt.“ So lautete die Verordnung auf dem Muster-16-Formular: „Ozempic 1mg Inj.Lsg Pen 8 W 1 Stück.“
Seit dem 1. Juli ist das Arzneimittel in Deutschland in der neuen Variante erhältlich. Der bisherige Vier-Wochen-Pen in der Packungsgröße N3 wurde eingestellt.
Der Versuch wurde diesmal ohne telefonische Vorbesstellung eingeleitet. Sonst war es üblich, vorher per Anruf zu erfragen, ob das Medikament an Lager sei. „Das Aussehen des 45-jährigen Mannes hätte zum Rezept passen können“, beschreibt der Inhaber. „Ich habe das Rezept entgegengenommen und die Fälschung sofort erkannt“, so die Apothekerin. „Unter anderem auch an den an den unterschiedlichen Schriftgrößen.“
Er habe zunächst versucht, den Mann hinzuhalten: „Ich habe gesagt, dass ich nachschauen gehen werde, ob wir Ozempic vorrätig haben. Im Backoffice rief ich die Polizei“, so der Inhaber. „Leider dauerte es ihm zu lange.“ Der Mann habe auch ständig aus dem Fenster geschaut. „Ich vermute, dass er draußen einen Komplizen mit Fluchtauto hatte“, so die Angestellte. Nachdem ein weiterer Kollege ihn zusätzlich fragte, ob er schon bedient werde, ist er geflüchtet.“
Die Polizei sei nur zwei Minuten später vor Ort gewesen. „Da war der Verdächtige aber schon weg“, so der Apotheker. „Wir haben es aber geschafft, den Täter heimlich zu fotografieren. Alle Beweise haben wir an die Beamten weitergegeben.“