Apothekerin ist zuversichtlich

Notdienst mit E-Rezepten: „Im Jahr 2024 macht das Spaß“

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Berlin -

Seit Jahresbeginn gibt es in Hessen keine Notdienstkreise mehr. Die Verteilung der Bereitschaften übernimmt eine KI für die Apotheken. Für etliche Inhaber:innen bedeutet das eine enorme Entlastung: „Wir haben 16 Dienste im Jahr und sind absolut fein damit. Im Jahr 2024 kann Notdienst aufgrund der Digitalisierung sogar Spaß machen“, freut sich Daniela von Nida, Inhaberin der Alten Apotheke in Groß-Zimmern.

Es komme mitunter vor, dass zwei Notdienste dicht hintereinander folgen: „So hatten wir beispielsweise in der vergangenen Woche am Samstag und am Montag Dienst. Aber es gibt auch Monate, in denen wir gar keine Bereitschaft leisten müssen“, so die Inhaberin. Seit der Auflösung der Notdienstkreise mache die Verteilung viel mehr Sinn: „Wir hatten im vergangenen Jahr manchmal gleichzeitig Dienst mit einer nur 3 km entfernten Apotheke, nur weil sie sich an der Grenze des nächsten Notdienstkreises befand. Das war natürlich eher unglücklich eingeteilt“, so von Nida.

Durch die Verteilung per KI seien die Entfernungen zwischen den diensthabenden Apotheken auf etwa 30 km angestiegen: „Es ist demzufolge etwas mehr los in der Bereitschaft, aber nicht so gravierend, dass man es nicht mehr schafft“, so die Apothekerin. Sie spreche aber in dem Fall von der Situation auf dem Land: „In der Stadt sieht das anders aus. In Darmstadt beispielsweise können Kollegen in der Nacht nicht zur Ruhe kommen, es ist deutlich mehr los“, berichtet sie.

Mit der Digitalisierung und der damit verbundenen flächendeckenden Anwendung des E-Rezeptes habe sich vieles verbessert: „Das Arbeiten mit dem E-Rezept macht vieles leichter“, so die Apothekerin. „Gerade im Hinblick auf die Notdienste kann ich mit dem E-Rezept viel schneller den Patienten versorgen. Wir kommunizieren mit der lokalen Bereitschaftspraxis und dem diensthabenden Arzt oder der Ärztin“, so von Nida. „Vor einem Notdienst faxe ich eine Liste, beispielsweise mit Antibiotika, die wir an Lager haben. Der letzte diensthabende Arzt hat mir sogar seine Handynummer gegeben, ich konnte ihn so unkompliziert direkt erreichen“, so die Inhaberin.

Das E-Rezept bringe so Vorteile für alle Beteiligten: „Bei Unstimmigkeiten kann der Patient hier bei uns warten, ich rufe beim Arzt an, es wird eine neue Verordnung zum Abruf bereitgestellt und alle sind zufrieden“, so von Nida. „Wir haben schon so viel positives Feedback dazu bekommen, das macht richtig Spaß.“ Man dürfe nicht immer nur alles negativ sehen: „Es wird ohnehin schon überall zu viel gemeckert. Die Digitalisierung ist nicht schlecht, ich sehe darin etliche Vorteile“, so die Inhaberin.

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