Sterilabteilung muss laufen

Krankheitswelle in Apotheke: Vier Ausfälle am Tag

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Berlin -

Die Zahl der Arztbesuche wegen akuter Atemwegsinfektionen nimmt zu. Auch in den Apotheken wird dies spürbar – nicht nur im Handverkauf, sondern auch im Team. Denn mit der beginnenden Erkältungssaison werden die Krankheitsausfälle wieder mehr. In der Herz-Apotheke in Bochum fielen am Dienstagmorgen allein vier Angestellte aus. Der Inhaber ist froh, dass sein Personal flexibel ist.

In der Herz-Apotheke musste Inhaber Dr. Christian Metze heute morgen kurzfristig umplanen. Denn am Morgen meldeten sich gleich vier Angestellte krank. Glücklicherweise kann der Apotheker in solchen Fällen auf die Unterstützung seines Teams setzen.

Von den insgesamt 20 Beschäftigten seien viele in Teilzeit tätig. „Die Teilzeitkräfte sind meist so flexibel in solchen Fällen, statt wie sonst morgens dann am Nachmittag zu kommen“, sagt er. Das sei eine „luxuriöse Lage“. Metze ist froh, in so einer Lage genug Personal zu haben, um die Ausfälle abfedern zu können.

Stress in der Apotheke nicht ausgeschlossen

Dass es mitunter dennoch stressig wird, hat auch mit einem Standbein der Apotheke zu tun. Metze betreibt eine Sterilherstellung, die besetzt sein muss. „Hauptsache ist, dass die Sterilabteilung mit einer Approbierten und zwei PTA besetzt ist“, sagt er. Wenn er Personal aus der Offizin abziehen müsse, könne es im Handverkauf mitunter stressiger werden.

Er selbst ist noch nicht krank. „Ich würde aber natürlich in der Regel trotzdem kommen und stand hier schon wochenlang mit Krücken, Gips und kurz nach einer Operation.“ Jammern will Metze nicht. Das sei vollkommen in Ordnung und als Chef habe man dafür andere Vorteile. In der Erkältungssaison kann es in Apotheken so eng mit Personal werden, dass manche Betriebe keine andere Wahl hatten, als wegen Krankheitsausfällen temporär zu schließen.

RKI meldet Rhinoviren und SARS-CoV-2

Noch läuft die Krankheitswelle laut Robert Koch-Institut (RKI) moderat. Dem aktuellen Wochenbericht zufolge ist die Zahl an Arztkonsultationen wegen Akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) im ambulanten Bereich gestiegen. Das ARE-Geschehen werde momentan hauptsächlich durch Rhinoviren und SARS-CoV-2 sowie Parainfluenzaviren bestimmt. In den vergangenen Wochen habe sich ein Anstieg der SARS-CoV-2-Aktivität gezeigt, die jedoch weiterhin deutlich geringer ist als im Vorjahr um diese Zeit ausgefallen war. Die Zahl schwer verlaufender Atemwegserkrankungen sei insgesamt niedrig.

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