AMNOG-Folgen

BaWü-Apotheker erwarten Einbußen

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Die Apotheker in Baden-Württemberg blicken nach Inkrafttreten des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) pessimistisch in die Zukunft. Bei einer Umfrage des Apothekerverbandes gaben an 95,6 Prozent der Teilnehmer an, für das Jahr 2011 mit weniger Ertrag zu rechnen. Weniger Umsatz erwarten 58,8 Prozent. Lediglich 4 Prozent erwarten vergleichbare Einkünfte wie 2010.

Einbrüche befürchten die Apotheker vor allem im Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten: Knapp die Hälfte der Teilnehmer rechnet damit, dass das OTC-Volumen sinkt. Rückgänge bei verordneten Arzneimitteln befürchten immerhin 42,4 Prozent. Bei Privatrezepten erwarten dagegen 77,8 Prozent keine Veränderungen.

Die Auswirkungen des AMNOG spüren die Apotheker offenbar vor allem bei ihren Lieferanten: Drei Viertel der Befragten gaben an, dass sich die Konditionen beim Großhandel im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich verschlechtert haben. Bei jedem Fünften haben sich die Bezugsbedingungen leicht verschlechtert. Die Mehrheit von 94,9 Prozent hat den Eindruck, dass die Großhändler ihre Belastungen durch das AMNOG weiterreichen. Nur 21,9 Prozent haben sich bisher allerdings aus Konditionsgründen von Lieferanten getrennt oder haben dies vor.

Betroffen sind auch die Mitarbeiter. Mehr als ein Viertel der Apothekeninhaber hat beim approbierten Personal gespart oder plant einen Abbau. Vier von zehn Apotheken wollen bei den Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) kürzen, 36 Prozent bei den Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA). Auch ihr Ausbildungsangebot wollen viele Apotheken einschränken.

An einer Online-Umfrage des LAV beteiligten sich zwischen Mitte Februar und Mitte März 752 der knapp 2100 Mitglieder.

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