Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) fordert, dass die Verordnung von medizinischem Cannabis weniger von Bürokratie belastet wird. Sie soll sicherer, aber auch leichter zugänglich für die Patient:innen mit chronischen Schmerzen sein.
Hintergrund sind die geplanten Änderungen im Medizinal-Cannabisgesetz (MedCanG), die aktuell im Gesetzgebungsverfahren beraten werden, so die DGS. Es bestehe die Notwendigkeit, die Verordnungsregeln praxisnaher und sicherer zu gestalten. Die DGS fordert den Abbau von überflüssiger Bürokratie bei der Verordnung von Medizinalcannabis in der Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen ein. So sollen Ärztinnen und Ärzten mehr Sicherheit erlangen. Zudem sollen sie infolge mehr Zeit für die Patientenversorgung zur Verfügung haben, die aktuell mit Antragsverfahren und Rückfragen verbracht wird.
Die Verordnung von Cannabis zu medizinischen Zwecken ist mit erheblichem bürokratischem Aufwand verbunden, so die Kritik. „Um Regresse zu vermeiden, sollten Ärzt:innen Anträge bei den Krankenkassen stellen, die oft mit langwierigen Rückfragen verbunden sind“, so die DGS. „Wir fordern deshalb, bei indikationsgerechter Verordnung auf die Antragstellung zu verzichten und auf klaren, regresssicheren Grundlagen zu arbeiten.“ Erste Rückmeldungen aus ärztlichen Netzwerken würden zeigen, dass Regressfälle bislang Einzelfälle seien.
„Um volle Transparenz zu gewährleisten, planen wir die Einrichtung einer zentralen Meldestelle für Regressfälle“, erklärt die DGS. Zudem sichere man juristische Unterstützung für den ersten dokumentierten Regressfall zu. Damit solle die Sicherheit für Ärzt:innen erhöht und das Vertrauen in die neue Praxisleitlinie gestärkt werden.
„Bürokratie darf nicht zur Versorgungsbremse werden. Unser Ziel ist es, Ärztinnen und Ärzten die Unsicherheiten zu nehmen, damit sie sich voll auf die Behandlung ihrer Patient:innen konzentrieren können“, erklärt Dr. Richard Ibrahim, Präsident der DGS. „Die Initiative zum Bürokratieabbau ist eine klare Botschaft: Wir nehmen den Versorgungsauftrag ernst und setzen auf sichere, praxistaugliche Lösungen.“
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