Start der Interviewreihe

Zahlen, Ware, Posts: „Das macht bei uns die PKA!“

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Berlin -

Geht es um Einkauf, Bestellung oder Warenlager, hört man in Apothekenteams oft: „Das macht bei uns die PKA!“ Doch das Berufsbild reicht weit darüber hinaus. Ein Blick in verschiedene Apotheken zeigt bereits, wie vielfältig die Aufgaben sind – und ab nächster Woche geben wir in einer Interviewreihe noch tiefere Einblicke.

In der Sebastian-Apotheke in Nettetal-Lobberich hält Inhaberin Barbara Picksak-Christmann auf ihre insgesamt 13 PKA und vier PKA-Auszubildenden große Stücke. „Sie sind das Herzstück meiner Apotheke und haben einen sehr hohen Stellenwert.“ Sie übernehmen dabei wichtige Aufgaben im Rechnungswesen, Wareneinkauf und der Belieferung von Gesundheitseinrichtungen. Mit ihrer Hilfe gelingt es, alle Kunden abzuholen, so dass sie sich bestmöglich aufgehoben fühlen, erklärt Picksak-Christmann.

Beruf(ung) fürs Leben

In der Warndt-Apotheke in Völklingen zeigt sich, wie eng eine PKA mit ihrem Beruf verbunden sein kann: Elisabeth Heinemann gehört seit der Gründung vor 50 Jahren fest zum Team und ist mit inzwischen 74 Jahren noch immer aktiv. Einmal pro Woche unterstützt sie im Backoffice – für Inhaberin Astrid Roskothen „eine wirklich tolle Leistung“.

Auch Ursel Pichottka blickt auf ein halbes Jahrhundert als PKA zurück. In Bremen hat sie den Wandel des Berufs miterlebt: „Früher haben wir noch mit Handarbeit Zäpfchen gegossen und Hustensäfte abgefüllt“, erinnert sie sich. Heute sei das kaum noch nötig: „Erst gab es das eine nicht mehr, dann das andere, und heute gibt es das meiste als Fertigpräparat.“ Trotz aller Veränderungen zieht sie ein positives Fazit: „Ich würde es jederzeit wieder machen.“

Jungen Menschen rät sie: „Jeder, der sich für diesen Beruf interessiert, sollte es einfach mal ausprobieren. Es ist nicht jeder Beruf für jeden, aber wenn man es probiert und es einem gefällt, hat man einen sehr abwechslungsreichen Job.“

Ausbildung und neue Aufgabenbereiche

Dass eine gute Ausbildung entscheidend ist, zeigt das Beispiel von Viktoria Kuznetsov. Seit Juni ist sie in der Schellenberg-Apotheke in Hüfingen beschäftigt. Nach problematischen Erfahrungen im vorherigen Betrieb stand sie im dritten Lehrjahr kurz davor, ihre Ausbildung abzubrechen. „Im Gespräch mit Viktoria wurde deutlich, dass ihr die Kompetenzen der PKA-Ausbildung nicht ausreichend vermittelt und ihr nur wenig Verantwortung übertragen wurde“, berichtet Inhaberin Sarah Mast.

In Hüfingen bekam sie eine zweite Chance, wird nun von den erfahrenen PKA im Team intensiv angeleitet und darf selbstständig Verantwortung übernehmen. „Viktoria ist richtig aufgeblüht, kann Ware verbuchen, bestellen, Telefonate annehmen, Preise kalkulieren, alles, was zum Warenkreislauf dazugehört“, sagt Mast. Auch ihre schulischen Leistungen haben sich verbessert, und die Auszubildende hat nach eigenem Bekunden Motivation und Lebensfreude zurückgewonnen.

Neben Warenwirtschaft und Organisation entwickeln sich für PKA inzwischen auch ganz neue Aufgabenfelder. Cindy Schröter aus der Linden-Apotheke in Görlitz betreut den Instagram-Kanal ihres Teams. „Ich habe quasi das Zepter in der Hand und überlege mir immer, wann wir was wie posten. Und wer aus dem Team Lust hat, darf gerne mitmachen.“ Mit ihren Reels erreicht sie inzwischen ein großes Publikum – ein Beitrag kam auf rund 700.000 Klicks. Wichtig ist ihr dabei, dass der Kanal abwechslungsreich bleibt: „Es soll ja keine Dauerwerbesendung sein. Das findet ja niemand interessant.“

Herz im Maschinenraum

„Unsere PKA sind das Herz im Maschinenraum unserer Apotheke“, macht Dr. Nojan Nejatian deutlich. In der Heegbach-Apotheke in Erzhausen würde ohne sie vieles nicht so reibungslos und gut organisiert laufen. „Sie sorgen dafür, dass Regale stets gefüllt sind, Bestellungen rechtzeitig rausgehen und Lieferungen sorgfältig geprüft und einsortiert werden.“ Außerdem behalten seine PKA den Überblick über Preise und die Lagerhaltung, sagt er. „Sie tragen entscheidend dazu bei, dass unsere Apotheke wirtschaftlich gesund bleibt.“

Dabei betont er: „Ihre Rolle geht weiter über die üblichen Aufgaben hinaus. Unsere PKA sind die Stimmen am Telefon, die unsere Kundschaft mit einem Lächeln empfangen, Fragen beantworten, auch kleine Sorgen ernst nehmen und dafür sorgen, dass sich jeder bei uns willkommen fühlt“, so Nejatian. Die PKA seien oft das erste „Gesicht“, dass die Menschen mit der Apotheke verbinden. „Sie machen unser Geschäft lebendig.“

Start der Interviewreihe „Das macht bei uns die PKA!“

Diese Beispiele machen deutlich, dass Einkauf und Beschaffung zwar das Zentrum der Arbeit bilden, die Tätigkeit einer PKA jedoch weit mehr umfasst. Ob jahrzehntelange Erfahrung, frische Eindrücke aus der Ausbildung oder neue Schwerpunkte wie Social Media – jede gestaltet ihren Aufgabenbereich auf eigene Weise. Welche Wege sie dabei einschlagen, welche Erfahrungen und Ratschläge sie weitergeben und wie sich das Berufsbild entwickelt, vertiefen wir ab nächster Woche in unserer Interviewreihe.

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