Apothekenreform

Warken verspricht Gesetzentwurf zum DAT

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Berlin -

Am Dienstag besuchte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) auf Einladung der CDU Bielefeld das neue „EduLab“ an der medizinischen Fakultät vor Ort. Dabei traf sie nicht nur auf Ärzt:innen und Pflegepersonal – auch zahlreiche Apotheker:innen nutzten die Gelegenheit, ihre Sorgen direkt an die Ministerin heranzutragen.

Eine der anwesenden Apotheker:innen war Susanne Hartmann. Sie hatte über die Freie Apothekerschaft (FA) eine Einladung zur Veranstaltung erhalten. Die CDU-Kreisvorsitzende und OB-Kandidatin Dr. Christiana Bauer hat die Veranstaltung moderiert, berichtet Hartmann. Nach einer kurzen Begrüßung habe Warken zunächst rund 20 Minuten über medizinische Themen gesprochen. Erst im Anschluss habe sich Bauer an das Publikum gewandt und zur Beteiligung aufgerufen – eine Gelegenheit, die die anwesenden Apotheker:innen sofort nutzten.

„Wir haben sofort die Länderliste angesprochen“, erzählt Hartmann. Beim Rx-Versand müssten die bestehenden gesetzlichen Regelungen dringend überprüft und überarbeitet werden. Zum Rx-Versandverbot habe sich die Ministerin allerdings nicht geäußert.

Dafür habe Warken laut Hartmann klare Signale zur Honoraranpassung gesendet: Sie werde „live und in Farbe“ beim diesjährigen Deutschen Apothekertag (DAT) in Düsseldorf anwesend sein. „Sie sagte, sie bringt einen Gesetzentwurf mit, in dem auch etwas zum Honorar gesagt wird“, erzählt Hartmann. Aus Kreisen des BMG war zuletzt zu hören, dass Warken auf dem DAT mindestens Eckpunkte präsentieren möchte.

Außerdem habe sie das Thema Impfungen in den Raum geworfen – „etwas unglücklich“ bei einer Veranstaltung, bei der auch Ärzte anwesend sind. Das Thema sei aufgeheizt, es dürfe nicht passieren, dass die Gesundheitsberufe gegeneinander aufgestichelt werden, findet die Apothekerin.

Pharmazeutisches Institut

Auch Bauer nutzte die Gelegenheit, um das Thema Ausbildung im pharmazeutischen Bereich anzusprechen. Sie sprach sich entschieden für die Einrichtung eines pharmazeutischen Instituts an der Universität Bielefeld aus, um künftig auch Apotheker:innen in der Region auszubilden. „Das ist das, was wir uns wünschen würden, und das ist auch Teil unseres Wahlprogramms“, erklärt Bauer auf Anfrage. Zwar sei das ein großes Vorhaben, aber mit der richtigen Unterstützung „kriegen wir das schon hin“, erklärt sie.

Mediales Echo

Der Besuch sorgte auch medial für Aufmerksamkeit: Das Westfalen-Blatt titelte sogar: „Hilferuf der Apotheker“. Die Zahl der Apotheken sei bundesweit rückläufig – allein in Bielefeld hätten in den vergangenen Jahren rund 40 Apotheken schließen müssen. Die Lage sei dramatisch, heißt es in dem Bericht, verursacht unter anderem durch überbordende Bürokratie und die zunehmende Konkurrenz ausländischer Versender. „Ein Hochregallager in Holland ersetze nicht die Apotheke Vor Ort“, wurde von den anwesenden Apotheker:innen demnach betont.

Warken zeigte sich laut Bericht offen für die Kritik und sagte weitere Maßnahmen zu: Die Apotheken stünden „oben auf der Liste im Ministerium“. Der Koalitionsvertrag biete Spielraum, um die Vergütung zu verbessern, Bürokratie zu reduzieren und die Wettbewerbssituation der Apotheken zu verbessern.

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