Medikamentenkosten gehören zu den größten Preistreibern im Gesundheitssystem, erklärte TK-Chef Jens Baas im Interview mit der Berliner Morgenpost. Besonders kritisiert er die überhöhten Preise von Originalpräparaten, die weltweit zu den teuersten zählen. Bei Generika hingegen könnte sogar eine moderate Preiserhöhung sinnvoll sein, um die Lieferketten zu stabilisieren, so Baas.
Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) steigen zunehmend – auch im Bereich der Arzneimittel. Im vergangenen Jahr seien laut Baas die Ausgaben hier um rund 10 Prozent gestiegen – damit hätten sie sogar die Kosten in der ärztlichen Versorgung überholt. Im Krankenhaussektor seien die Kosten um 8 Prozent gestiegen, während die Einnahmen der GKV lediglich um 5 Prozent zulegten.
Das große Problem seien nicht die häufig verschriebenen Generika, sondern die Originalpräparate: „Bei Originalpräparaten haben wir überzogen hohe Preise, es sind weltweit nach den USA mit die höchsten“, erklärt Baas.
Bei Generika sehe es anders aus: „Wir bekommen für Generika derzeit bis zu 95 Prozent Rabatt – und die Konzerne machen immer noch Gewinn“, so Baas. Er meinte, dass man bei Generika auch höhere Preise in Betracht ziehen könnte, wenn dadurch die Lieferketten sicherer würden. „Bei den Originalpräparaten sind die Dimensionen ganz andere. Hier gehen die Kosten für viele Medikamente in den sechs- bis siebenstelligen Bereich“, so Baas.
APOTHEKE ADHOC Debatte