„Wir müssen chancengetrieben diskutieren“

Sorge: Digitalisierung plus Strukturreformen

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Berlin -

„Wir diskutieren momentan mit den vielen Bereichen über Strukturreformen, die zwingend notwendig sind, um das Gesundheitssystem nachhaltig und langfristig finanzierbar zu halten“, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär Tino Sorge (CDU) heute auf dem Nationalen Digital Health Symposium in Berlin. Digitale Transformation sei ein Punkt, der noch nicht überall angekommen sei. Doch gerade in der Versorgung könne die Digitalisierung ein „Game Changer“ sein.

Bei der Frage nach Strukturreformen versicherte Sorge, dass die Digitalisierung auch bei Überlegungen mit anderen Ressorts immer mitgedacht werde. Es gehe um die Frage der Datennutzung und die Nutzbarmachung der Daten, die täglich anfielen.

„Wir haben jetzt endlich mit der elektronischen Patientenakte ein Vehikel, um Digitalisierung für jede Patientin und jeden Patienten erlebbar zu machen“, erklärte Sorge. In den nächsten Jahren werde es auch darum gehen, wie man die Akte, kurz ePA, weiterentwickeln könne und das Forschungsdatenzentrum (FDZ) vorantreibe.

Dabei gehe es auch um die Frage, wie digitale Möglichkeiten komplett neue Therapieansätze ermöglichen könnten. Das Thema müsse auch für die Industrie und die forschenden Unternehmen viel stärker vorangetrieben werden, betonte Sorge. Das sei nötig, um sowohl das Thema Kosten im Gesundheitswesen als auch die Frage, wie Innovationen ins System kommen, anzugehen.

EU-Datenraum

Das sei die nationale Debatte, so Sorge. Aber auch international, im Rahmen des European Health Data Space (EHDS), müsse man bereits heute die regulatorischen Rahmenbedingungen schaffen.

„Wir müssen chancengetrieben diskutieren“, appellierte Sorge: An welchen Stellen könne man sinnvollerweise auch Rahmenbedingungen politisch derart gestalten, dass diese neuen technologischen Möglichkeiten, die auch im Kontext von Künstlicher Intelligenz (KI) möglich seien, genutzt werden könnten? Andere Länder seien da teils schon weiter. Es müsse gelingen, dass Unternehmen und auch Start-ups ihre Innovationen nicht nur auf den Markt, sondern auch in die Versorgung bringen könnten.

Einerseits müsse die Versorgung verbessert werden, aber auch die Gesundheitswirtschaft müsse als Wertschöpfung erkannt werden – Gesundheit werde oft nur als Kostenblock gesehen. „Wir diskutieren immer nur, wie die Kosten im Gesundheitswesen gespart werden können. Wir sollten von der Debatte ein bisschen wegkommen und Gesundheit immer auch als Wertschöpfungsfaktor erkennen“, erklärte Sorge. Die Gesundheitswirtschaft sei ein Wertschöpfungsfaktor: „Wir reden da mittlerweile über 12 bis 15 Prozent Anteil am Bruttoinlandsprodukt.“

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