„Marktschreierisch, boshaft und hasserfüllt“

PTA entlarvt „Populisten-Paula“

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Berlin -

„Populisten-Paula hat es schon wieder getan“, meldet Ariel Wagner in einem Video. Ihr Post zur Corona-Politik von Jens Spahn sei „Apothekenbashing vom Feinsten“. Pauschalierte Angriffe auf alle Apotheken vor Ort seien ihr offensichtlich ein willkommener Kollateralschaden.

„Marktschreierisch, boshaft und hasserfüllt“ sei Piechotta, kommentiert Wagner. Aus populistischen und irgendwie wohl auch persönlichen Gründen diffamiere und verleumde sie einen ganzen Berufsstand in einer Weise, wie er es sonst nur von Anhänger faschistoider Parteien kenne. Ja, man könne mit Spahn hart ins Gericht gehen. Aber sie verknüpfe in fragwürdiger Weise einzelne Fälle von unzulässiger Bereicherung mit Aufgaben, die alle Apotheken in der Politik übertragen bekommen und übernommen hätten.

Auch er distanziere sich von jenen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten, die sich in der Pandemie illegal bereichert hätten. Aber es gebe gerade einmal 25 Ermittlungsverfahren und erst ein einziges rechtskräftiges Urteil. „Ich bin absolut dafür, dass man diese Betrüger bestraft, wenn sie schuldig sind. Aber Urteile sprechen in Deutschland Gerichte und nicht eine vorlaute, reißerische Bundestagsabgeordnete der Grünen.“

„Das ist Sippenhaft, sonst nichts“

Piechotta diffamiere einen ganzen Berufsstand – wohl wissend, dass beinahe alle Apotheken in der Pandemie einen zuverlässigen und wichtigen Job erledigt hätten. „Das ist Sippenhaft, sonst nichts“, so Wagner. „Das ist niedrigstes Niveau – sogar für Sie.“ Eine öffentliche Entschuldigung wäre jetzt das Mindeste – darüber hinaus wäre auch ein Bekenntnis zur Vor-Ort-Apotheke schön. „Wir sind nämlich die, die jeden Tag unter vollem Einsatz Millionen von Patienten versorgen. Patienten, die Dank Ihrer Entscheidungen immer schlechtere Versorgung und immer weitere Wege für die gesundheitliche Vor-Ort-Versorgung hinnehmen müssen, während Sie sich vermutlich direkt ums Eck in die privatärztliche Versorgung begeben.“

Wagner ist sich bewusst, dass er mit seinem Video auf Frontalangriff geht. Aber er sei es eben leid, dass Politikerinnen und Politiker von anderen „political correctness“ einfordern, sich selbst aber mies benehmen. Politiker der Mitte, die nicht wüssten, was sich gehöre, seien es doch, die den radikalen Parteien Zulauf bescherten. Wenn er als Bürger über die Stränge schlage, sei das eine Sache. Die gewählten Abgeordneten hätten aber ein Mandat und eine Vorbildfunktion, da gehörten sich solche „Kaskaden der Demagogie“ einfach nicht, so Wagner.

Dass Piechotta gerne damit kokettiert, dass in den Kommentarspalten der Apothekenportale über sie hergefallen werde, stört Wagner nicht. Er würde sich freuen, wenn es zu einem direkten Schlagabtausch mit Piechotta käme. „Dann könnten die Leute selbst entscheiden, wer mit seiner Kritik richtig liegt.“ Bislang habe er viel positiven Zuspruch erhalten, nur vereinzelt sei er wegen seiner Ausdrücke und Vergleiche im Video angeeckt. Bestätigt fühlt sich Wagner übrigens durch eine Petition, mit der Piechotta aufgefordert werden soll, die Finanzierung ihrer Kampagnen offen zu legen.

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