Pharmalobby

BAH bleibt in Bonn, zieht nach Berlin

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Berlin -

Als Ende der 1990er Jahre die Regierung von Bonn nach Berlin zog, packten auch zahlreiche Lobbyverbände ihre Kisten. Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) blieb allerdings am alten Standort – immerhin waren die wichtigen Fachabteilungen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) weiterhin am Rhein angesiedelt, genauso wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Seit einigen Monaten mit einem Büro an der Spree vertreten, baut der Verband jetzt seine Berlin-Präsenz aus.

Auf einer Klausurtagung fassten Vorstand und Geschäftsführung des BAH den Beschluss, die Bereiche Politik und Kommunikation unter Leitung des stellvertretenden Hauptgeschäftsführers Dr. Hermann Kortland bis Ende 2016 nach Berlin zu verlegen.

Ziel sei es, die Interessen gegenüber Politik, Behörden und Institutionen am Regierungssitz und gegenüber den Hauptstadt-Medien wirksamer vertreten zu können. Erst Anfang November hatte der BAH die „Berliner Runde“ ins Leben gerufen, die sich künftig regelmäßig mit der Gesundheits- und Pharmapolitik auseinandersetzen soll.

Hauptsitz des Verbandes bleibt Bonn, wo unter der Führung von Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Weiser weiterhin der von Dr. Elmar Kroth geleitete Geschäftsbereich Wissenschaft sowie die Bereiche Recht, Internationales und Verwaltung angesiedelt sind. Ferner verbleiben die Service- und Dienstleistungseinrichtungen des BAH in Bonn.

BAH-Vorstandsvorsitzender Jörg Wieczorek erklärte: „Es ist Vorstand und Geschäftsführung ein wichtiges Anliegen, die Bedeutung und den Stellenwert von Arzneimitteln gegenüber Politik und Gesellschaft künftig noch stärker in der Hauptstadt zu vertreten.“

Dabei setze sich der BAH gleichermaßen für verschreibungspflichtige wie rezeptfreie Arzneimittel ein. „Die Rolle des BAH als ein starkes Bindeglied zwischen den verschiedenen Interessengruppen im gesundheitspolitischen Sektor am Regierungssitz soll mit dieser Maßnahme weiter ausgebaut werden.“

Der BAH ist mit mehr als 450 Mitgliedern nach eigenen Angaben der größte Pharmaverband in Deutschland. 40 Mitarbeiter arbeiten in der Geschäftsstelle; wie viele es am Ende in Berlin sein werden, wollte ein Sprecher noch nicht verraten. Wie die ABDA sucht der BAH jetzt eine neue Bleibe, denn das bisherige Büro in der Jägerstraße 67 wurde nur bei Bedarf genutzt.

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