BAV-Mitgliederversammlung

Negativtrend stoppen, Koalitionsvertrag umsetzen

, Uhr
Berlin -

Die Zahl der Apotheken sinkt ungebremst, und zwar bundesweit – in Bayern bereits im zwölften Jahr. Ende 2024 gab es im Freistaat nur noch 2697 öffentliche Apotheken. Um den Negativtrend zu stoppen, muss die Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen umsetzen, appelliert der Bayerische Apothekerverband (BAV). Vor kurzem hatte bereits die Apothekerkammer Nordrhein Tempo bei der Umsetzung des Koalitionsvertrages gefordert.

Gründe für das Apothekensterben gibt es viele. Der Hauptgrund ist aus Sicht des BAV, die seit Jahren nicht angepasste Vergütung für rezeptpflichtige Arzneimittel und damit einhergehend zunehmende Probleme bei der Personal- oder Nachfolgersuche. Im Koalitionsvertrag ist eine einmalige Erhöhung des Fixums von 8,35 Euro auf 9,50 Euro vorgesehen.

„Diese Maßnahme ist längst überfällig. In den vergangenen 20 Jahren hat sich an der Stelle kaum etwas getan. Die einzige minimale Anpassung ist inzwischen zwölf Jahre her. Seitdem sind jedoch Lebenshaltungs-, Betriebs- und insbesondere Personalkosten massiv gestiegen“, sagt der BAV-Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann. „Wir vertrauen auf Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, dass sie sich des Themas annimmt und die Anpassung der Vergütung mit Tatkraft angeht, so wie im Koalitionsvertrag vorgesehen.“

Neben der Honorarerhöhung lassen sich laut Hubmann auch weitere Maßnahmen, wie beispielsweise die Zulassung von Skonti unkompliziert und zügig umsetzen. Hierfür bedürfe es keiner langwierigen Gesetzesänderung mit allen dazugehörigen Schritten. Beides ließe sich rasch per Verordnung ändern.

Hybride Mitgliederversammlungen

In Bayern soll zudem die Satzung geändert und die jährlichen BAV-Mitgliederversammlungen künftig hybrid angeboten werden. „Wir wollen die digitalen Möglichkeiten nutzen, um den BAV fit für die Zukunft zu machen. Natürlich ist die Teilnahme vor Ort immer noch die beste Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Da ist es wie bei Apotheken: online kann Präsenz nicht vollwertig ersetzen“, so Hubmann. Bayern sei das größte Flächenland, und dem müsse Rechnung getragen werden.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema

APOTHEKE ADHOC Debatte