„Zukunft ist nur möglich mit wirtschaftlich stabilen Apotheken“, macht der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Dr. Hans-Peter Hubmann, bei der Eröffnung der Expopharm deutlich. Doch die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken ist mehr als angespannt. Soll die wohnortnahe, niedrigschwellige und menschliche Arzneimittelversorgung aufrechterhalten werden, müssen die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen und das Fixum erhöht werden – und zwar schnell.
„Die Hauptursache der wirtschaftlichen Instabilität der Apotheken ist die seit Jahren fehlende Anpassung unserer Vergütung“, so Hubammn. Das Apothekenhonorar ist seit Langem eingefroren. Die „berechtigte und gut begründete Forderung wurde in den vergangenen Jahren ignoriert“, so Hubmann und die Reserven der Apotheken sind aufgebraucht. „Wir fordern die Anhebung des Fixums und die Aufhebung des Skonti-Verbots schnellstmöglich.“ Dies sei ohne langes Gesetzgebungsverfahren möglich.
Mit dem Koalitionsvertrag hebe sich die Verweigerungshaltung der letzten Jahre ab, so der DAV-Vorsitzende. Heute wird Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) die Eckpunkte einer Reform vorstellen. Für Hubmann der Startschuss für das folgende Gesetzgebungsverfahren. Doch die Honorarerhöhung müsse schnell kommen, sonst werde das Fundament der Arzneimittelversorgung in Deutschland gefährdet.
Konkret: Ab Januar müsse das Fixum angehoben werden. Aber: „Die Honorarerhöhung auf 9,50 kann nur ein erster Schritt sein.“ Stichwort Dynamisierung. Eine Verhandlungslösung brauche klare und verlässliche Kriterien.
Im Koalitionsvertrag ist zudem eine Erhöhung des Fixums auf bis zu 11 Euro insbesondere im ländlichen Raum vorgesehen. Doch Hubmann macht klar – „es darf kein Gegensatz zu Stadt und Land entstehen, alle sichern Versorgung der Menschen.“ Zudem müsse die Gleichpreisigkeit erhalten werden. Hubmann bringt den Grundkostenzuschuss für die ersten 20.000 Packungen erneut ins Spiel. Eine Fondslösung ohne bürokratischen Aufwand, die sich schnell umsetzen lasse.
„Wir wollen und müssen unseren hochqualifizierten Apothekenmitarbeiter:innen faire Gehälter zahlen und gute Arbeitsbedingungen bieten. Andernfalls wird sich die Personalknappheit in den Apotheken weiter verschärfen. Schon jetzt liegen die Gehälter für PKA und PTA aufgrund der wirtschaftlichen Lage nur unwesentlich über dem derzeitigen Mindestlohn.“ Eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns ohne eine deutliche Anpassung der Apothekenvergütung wird die wirtschaftliche Lage der Apotheken erneut verschärfen.
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