Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband haben sich heute in ihren jährlichen Finanzierungsverhandlungen auf eine Erhöhung des Orientierungswertes (OW) um 2,8 Prozent für das Jahr 2026 geeinigt. Der OW bestimmt die Preise für ärztliche und psychotherapeutische Leistungen.
„Mit der Honorarerhöhung von 2,8 Prozent für das Jahr 2026 haben sich die KBV und der GKV-Spitzenverband als Selbstverwaltungspartner nach intensiven Verhandlungen auf einen angemessenen und fairen Anstieg der Honorare in der ambulanten Versorgung geeinigt“, so Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, anschließend in einer gemeinsamen Erklärung.
Das Ergebnis berücksichtige die Ausgabensituation der Praxen genauso wie die „äußerst angespannte Finanzsituation der Krankenkassen“. „Mit voraussichtlich 52 Milliarden Euro aus dem Topf der GKV-Beiträge sichern wir eine gute Versorgung für unsere Versicherten auch in Zukunft und honorieren die Leistungen der Ärzteschaft weiterhin auf einem hohen Niveau.“ Das Ergebnis zeige zudem, dass man auch unter schwierigen Rahmenbedingungen eng zusammenarbeite, „um unser Gesundheitswesen im Sinne einer guten bedarfsgerechten Versorgung zu steuern“.
„Die erzielte Einigung ist ein Kompromiss, der unter schwierigen Rahmenbedingungen verhandelt wurde und uns allen nicht leicht gefallen ist. Beide Seiten haben hiermit gemeinsam Verantwortung übernommen“, ergänzt KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. „Vor dem Hintergrund einer schwierigen Finanzsituation der gesetzlichen Krankenkassen, nicht zuletzt durch die unerhörte Belastung der Beitragszahler durch versicherungsfremde Leistungen, stellt die Einigung ein klares Signal an die Politik dar: Die gemeinsame Selbstverwaltung ist aktiv und auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen voll handlungsfähig.“
Seit der Festlegung für den OW 2025 werden auch die Tarifverträge der Medizinischen Fachangestellten (MFA) für die Verhandlungsergebnisse berücksichtigt, um Arztpraxen in der angespannten Personalsituation zeitnah zu entlasten.
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