Rabattverträge

Die Großen entern die AOK

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Die AOK hat bei ihrer sechsten Rabattvertragsrunde die ersten Zuschlagsgewinner veröffentlicht. Demnach hat die Bietergemeinschaft um Ratiopharm/Teva mehr als ein Drittel der vergebenen Wirkstoffe gewonnen. Allerdings konnte die Kasse vorerst nur bei 28 Fachlosen einen Zuschlag erteilen, die übrigen sind wegen laufender Nachprüfverfahren blockiert.

Dafür, dass AOK-Rabattchef Dr. Christopher Hermann die Rabattverträge mit Exklusivzuschlägen gern als mittelstandsfreundlich preist, waren die großen Unternehmen im deutschen Generikamarkt auffällig erfolgreich: Bei den bisherigen Zuschlägen teilen sich die Firmen-Gruppen um Ratiopharm (12 Zuschläge), Stada (8) und Sandoz/Hexal (7) den größten Teil der Ausschreibung.

Stada hat mit der Stammmarke drei Zuschläge erhalten, weitere vier über die Konzerntöchter Aliud, Cellpharm oder in einer Bietergemeinschaft. Zusammen mit Fresenius hat Stada außerdem das Antibiotikum Metronidazol gewonnen. Die Hexal-Tochter 1A Pharma hat allein oder in Bietergemeinschaften sechs Lose gewonnen, Konzernschwester Sandoz ein weiteres. Heumann ist bei den Zuschlägen zweimal vertreten, jeweils einmal Galenpharma, Medac, MIP sowie UCB. Nicht bei allen Wirkstoffen hat ein Hersteller alle sieben Fachlose gewonnen.

Der Großteil der sechsten AOK-Rabattrunde ist noch von Nachprüfverfahren blockiert. Die Vergabekammer des Bundes hat den Beschwerden der Hersteller in erster Instanz stattgegeben. Die Kasse kann gegen diese Entscheidung vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf Beschwerde einlegen. Eigentlich sollen die Verträge mit einem Umsatzvolumen aller Wirkstoffe von rund 2,4 Milliarden Euro im Juni starten.

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