Hanno Kautz hat mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt als Pressesprecher des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) erklärt. In einer E-Mail schrieb er kurz es sei „Zeit für Neues“. Seine Nachfolge wird Hannes Böckler antreten, der schon im Haus tätig ist.
„Nach über sieben Jahren als Pressesprecher verabschiede ich mich aus der externen Kommunikation und übernehme neue Aufgaben im Bundesgesundheitsministerium“, erklärte Kautz. Seit 2018 leitete er die Presseabteilung im Haus und verantwortete die Kommunikation unter den Gesundheitsministern Jens Spahn (CDU), Karl Lauterbach (SPD) und zuletzt Nina Warken (CDU). Auch in der Zeit der Corona-Pandemie prägte er die Kommunikation des BMG; in der Diskussion um Lauterbachs Reformen spielte er gekonnt mit den Medien und verschickte Faktenblätter, um Vorwürfe der Verbände zu entkräften. Kautz ist von Hause aus Journalist, arbeitete für die Ärzte Zeitung und zuletzt die Bild.
„Ich danke der amtierenden Bundesgesundheitsministerin Nina Warken für ihr Vertrauen in den ersten Monaten ihrer Amtszeit. Genauso dankbar bin ich ihren beiden Vorgängern, für die ich in schwierigen Zeiten kommunizieren durfte“, so Kautz.
Neuer Sprecher der Bundesgesundheitsministerin wird Böckler. Er war bislang in der Leitungsabteilung tätig, im Referat L2 Parlaments- und Kabinettsangelegenheiten, Bund-Länder-Koordinierung“. Zuvor war er Büroleiter des früheren Bundestagsabgeordeten Rudolf Henke (CDU), der als Arzt auch Vorsitzender der Ärztegewerkschaft Marburger Bund und Präsident der Ärztekammer Nordrhein war. Kautz bat darum, seinen Nachfolger genauso kollegial zu unterstützen wie er selbst es erfahren habe und wünschte ihm alles Gute.
Genaue Gründe für sein Ausscheiden nannte Kautz auf Anfrage nicht. Allerdings war der Pressesprecher zuletzt in die Kritik geraten, nachdem er nach einem Hintergrundgespräch im Juli eine Drohmail an die teilnehmenden Journalisten schickte. Damals war ein Foto eines während des Gesprächs ausgeteilten Dokuments in Umlauf geraten. In der Mail rief Kautz die Journalisten zur Denunzierung auf und versprach im Gegenzug „Exklusiv-Informationen“. Welche neue Aufgabe er im BMG übernimmt, verriet er nicht.
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