Arzneimittelausgaben

Sommerloch in Apotheken

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Berlin -

Sommerloch in den Apotheken: Im Hauptferienmonat Juli ist der Umsatz im Apothekenmarkt saisonbedingt um 3 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr gesunken. Der Absatz verringerte sich sogar um 4 Prozent auf 128 Millionen Stück. Das Marktforschungsunternehmen IMS Health verweist in seiner aktuellen Analyse darauf, dass der Ferienmonat zwei Arbeitstage weniger hatte als der Vorjahresmonat.

Der Umsatz mit Rx-Arzneimitteln sank in Juli noch kräftiger mit 4 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Der Rx-Absatz verringerte sich um 5 Prozent auf 62 Millionen Stück. Laut IMS betraf der Rückgang alle führenden Präparategruppen, von denen die meisten zur Behandlung chronischer Erkrankungen dienen. Vermutlich hätten sich die Patienten für den Ferienmonat Juli einen Vorrat angelegt.

Der Umsatz mit OTC-Arzneimitteln sank dagegen nur leicht um 1 Prozent auf 387 Millionen Euro. Mit 64 Millionen OTC-Packungen wurden im Juli etwa 2 Prozent weniger abgegeben. Für die ersten sieben Monate meldet IMS Health für den Apothekenmarkt über alle Segmente hinweg ein Wachstum von 2 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro: Der Absatz stagnierte hingegen bei einem leichten Minus von 0,2 Prozent und 925 Millionen Stück.

Fortsetzen konnte dagegen der Versandhandel sein OTC-Wachstum: Seit Jahresbeginn legte der Versandhandel in allen Produktbereichen um 15 Prozent auf 898 Millionen Euro Umsatz zu. Größtes Umsatzsegment dabei sind mit 64 Prozent OTC-Arzneimittel (plus 10 Prozent im Jahresvergleich). An zweiter Stelle stehen Gesundheitsmittel (16 Prozent) gefolgt von Kosmetik- und Körperprodukten (15 Prozent).

Mit 2,3 Milliarden Euro kräftig gestiegen sind in den ersten sieben Monaten laut IMS die Einsparungen der Krankenkassen durch Herstellerabschläge und Apothekennachlässe. Allein die Abschläge der Pharmahersteller wuchsen um 17 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Verantwortlich dafür seien deutlich gestiegenen Einsparungen durch Erstattungsbeträge.

250 Millionen Euro betragen die Nachlässe zugunsten der Privaten Krankenversicherung (PKV), ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Der Kassenabschlag der Apotheken ist im Juli auf 95 Millionen Euro nach rund 100 Millionen im Vorjahr gesunken. Grund dafür ist der Mengenrückgang bei Rx-Arzneimitteln in gleicher Größenordnung. Bis Ende Juli leisteten die Apotheken insgesamt Kassenabschläge in Höhe von 665 Millionen Euro (plus 1 Prozent).

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