„Gesundheit braucht Verlässlichkeit – Apotheken brauchen jetzt eine echte Stärkung“ – unter der Überschrift wendet sich die Abda in einem Brief an Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU). Die Botschaften und der Appell sind deutlich: Warken soll die Apothekenreform neu ausrichten. Apotheken brauchen eine wirtschaftliche Stärkung – ohne Erhöhung des Fixums drohe ein weiterer Strukturverlust.
„Diese Reform verfehlt ihr Ziel – und gefährdet die Zukunft der wohnortnahen Arzneimittelversorgung“, so der Gesamtvorstand der Abda. Es fehlt die wirtschaftliche Stärkung der Apotheken – wie im Koalitionsvertrag vereinbart, durch die Anhebung des Fixums auf 9,50 Euro. Zudem würden strukturelle Veränderungen die Versorgung zusätzlich schwächen.
„Die wirtschaftliche Stärkung ist zentral – und überfällig“, heißt es von den Präsident:innen der 17 Landesapothekerkammern und Vorsitzenden der 17 Landesapothekerverbände. Das Apothekenhonorar wurde seit über einem Jahrzehnt nicht angepasst. Mit Folgen. Dazu gehören fortschreitende Apothekenschließungen, eine Ausdünnung der flächendeckenden Versorgung sowie eine wachsende Gefährdung der Versorgungssicherheit. „Ohne eine zeitnahe Erhöhung des Fixums auf 9,50 Euro – wie im Koalitionsvertrag vereinbart – droht ein weiterer Strukturverlust.“
„Die geplante Lockerung der Präsenzpflicht lehnen wir geschlossen ab“, so der Gesamtvorstand. Die zeitweise PTA-Vertretung sei ein Systembruch, der Folgen für die Patientensicherheit habe. „PTA arbeiten verantwortungsvoll und unverzichtbar – aber nicht mit akademischer Ausbildung für die pharmazeutische Gesamtverantwortung“, so der Appell. Eine Absenkung der fachlichen Standards löse weder den Personalmangel noch strukturelle Probleme. Zudem würden kleine Apotheken kaum profitieren.
„Wo ‚Apotheke‘ draufsteht, muss weiterhin pharmazeutische Fachverantwortung durch Apothekerinnen oder Apotheker mit Hochschulausbildung anwesend sein. Darauf haben Bürgerinnen und Bürger einen berechtigten Anspruch.“
Die Abda fordert Warken auf, „die Apothekenreform neu auszurichten – gemeinsam mit den Berufsorganisationen, nicht gegen sie“. Das sind die Kernpunkte:
„Die Apotheken vor Ort sind ein unverzichtbarer Baustein der Gesundheitsinfrastruktur. Sie verdienen eine Reform, die ihnen echte Perspektiven bietet.“ Die Abda stehe jederzeit für einen konstruktiven und lösungsorientierten Dialog zur Verfügung.
Rund drei Millionen Menschen werden täglich in den knapp 17.000 Apotheken versorgt. 13.000 Apothekenleiter:innen mit mehr als 40.000 angestellten Apotheker:innen, rund 72.000 PTA und PKA stellen die Arzneimittelversorgung rund um die Uhr sicher.