Eltrombopag verfügar

Revolade: Generika sind da

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Berlin -

Zu Revolade (Eltrombopag) sind jetzt die ersten Generika verfügbar. Das Patent für das Originalpräparat von Novartis war abgelaufen.

Entsprechende Generika gibt es von Abdi, AbZ, Amarox, Betapharm, Cipla, Heumann, Ratiopharm, TAD, Viatris und Zentiva. Wie beim Original sind die Filmtabletten in den Wirkstärken 25, 50 und 75 mg verfügbar, als Packungsgrößen gibt es 14, 28 und 84 Stück. Die Preise liegen schon jetzt deutlich niedriger, könnten aber demnächst weiter fallen. So kostet die Großpackung der höchsten Dosierung im Original 14.000 Euro, die Generika sind mit rund 5000 Euro gelistet. Bis auf Amarox haben bereits alle Hersteller Rabattverträge mit Primär-, Ersatz- und Betriebskrankenkassen.

Eltrombopag kommt zum Einsatz bei Patientinnen und Patienten mit der Diagnose einer ideopathischen thrombozytopenischen Purpura (ITP). Bei der Autoimmunerkrankung kommt es durch eine antikörpervermittelte Zerstörung der eigenen Thrombozyten und einer gestörten Thrombozytopoese zu einer ausgeprägten Thrombozytopenie. ITP ist dabei häufig chronisch und kann in Folge mit einem erhöhten Blutungsrisiko einhergehen.

Der Wirkstoff hat sich laut Cipla als effektive Zweitlinientherapie erwiesen – bei Erwachsenen, die auf Glukokortikoide oder intravenöse Immunglobuline nicht ausreichend ansprechen. Eltrombopag stimuliert gezielt den Thrombopoetin-Rezeptor und kann dadurch die Thrombozytenzahl signifikant erhöhen. Das Pulver zum Herstellen einer Supensionslösung ist nach wie vor nur von Novartis erhältlich.

ITP zählt zu den Orphan Diseases, für die Betroffenen ist das Medikament häufig sehr wertvoll und trägt laut Cipla entscheidend zur Verbesserung der Lebensqualität bei. Auch wenn Patientenzahlen eher gering sind, können Generika von Orphan Drugs laut Hersteller helfen, Kosten im Gesundheitssystem zu senken. Laut dem Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) sind für 53 Prozent der Orphan Drugs ohne Patentschutz tatsächlich generische Produkte verfügbar. Bei den ehemals umsatzstärksten Orphan Drugs beherrschen Generika demnach mehr als 90 Prozent des Marktes.

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