Infectopharm kann liefern

Kinderantibiotika: „Extrem gut bevorratet“

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Berlin -

Im Vorfeld des Deutschen Apothekertags (DAT) hatte Abda-Präsident Thomas Preis Alarm geschlagen: Auch in diesen Winter gehe man sehr schlecht vorbereitet, sagte er vor drei Wochen der „Bild am Sonntag“. Als Beispiele nannte er unter anderem Antibiotikasäfte für Kinder und ADHS-Medikamente. Infectopharm widerspricht.

Mehr als 500 Arzneimittel gelten laut Preis offiziell als schwer verfügbar, bei einigen liege sogar ein „Versorgungsmangel“ vor. „Das heißt, da müssen wir Medikamente aus dem Ausland importieren, um überhaupt die Versorgungssicherheit mit diesen Arzneimitteln sicherstellen zu können.“ Von Engpässen betroffen seien Antibiotika-Säfte für Kinder, Salbutamol sowie ADHS-Medikamente und viele Psychopharmaka. Bei Fieber- und Erkältungsmittel und Hustensäften dagegen sei „die Versorgung sichergestellt“, sagte Preis.

Infectopharm wiederspricht. Man sei sowohl mit dem Antibiotika-Sortiment als auch mit allen Ritalin-Präparaten lieferfähig. „Wir haben uns extrem gut bevorratet“, so Geschäftsführer Dr. Markus Rudolph. Nach den Presseberichten, bei denen teilweise Produkte von Infectopharm abgebildet gewesen seien, habe es zahlreiche Anfragen aus Apotheken gegeben. Man könne beruhigen: Patienten könnten in der kommenden Infekt-Saison optimal und bedarfsgerecht mit oralen Antibiotika von Infectopharm versorgt werden.

Auch bei Methylphenidat sei man in allen Stärken lieferfähig. Rudolph geht sogar davon aus, dass Ausfälle bei Wettbewerbern aufgefangen werden können.

„Dank vorausschauender Planung haben wir für stabile Lieferketten gesorgt“, bestätigt Philipp Zöller, geschäftsführender Gesellschafter. „Auch die in der letzten Saison knappen Randstärken unserer Antibiotika sind verfügbar.“

Preis hatte das Thema auch gesetzt, um den politischen Forderungen der Apothekerschaft Nachdruck zu verleihen. Lieferengpässe beschäftigten die Apotheken sehr, Leidtragende seien aber auch Praxen und „in erster Linie Patientinnen und Patienten“. Versender könnten nicht helfen, wenn man zeitnah ein Medikament oder einen Ersatz benötige. Und auch die Bürokratie sei „ein ganz schlimmes Thema“, so Preis. „Die Macht der Krankenkassen führt dazu, dass wir einen großen Teil unserer Zeit verschwenden müssen, um bürokratische Kontrollaufgaben der Krankenkassen zu übernehmen. Da ist ein grundsätzliches Misstrauen. Das ist nicht in Ordnung.“

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