Schlaganfalltherapie

IQWiG: Aggrenox ohne Zusatznutzen

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Um Schlaganfälle zu verhindern, ist die präventive Behandlung mit einer Wirkstoffkombination aus Dipyridamol und Acetylsalicylsäure (ASS), die unter dem Handelsnamen Aggrenox von Boehringer Ingelheim vermarktet wird, nicht der alleinigen Behandlung mit ASS oder Clopidogrel überlegen. Das geht aus dem Vorbericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zum Kombi-Nutzen der Thrombozytenaggregationshemmer hervor.

Die Wirkstoffkombination habe keine Vorteile in Bezug auf die Sterblichkeit, auf das Auftreten weiterer Schlaganfälle oder von Folgekomplikationen wie Herzinfarkte, so das IQWiG. Es gebe aber Belege für einen höheren Schaden: Unter der Langzeittherapie seien häufiger schwerwiegende Blutungen aufgetreten; bei Patienten unter 65 Jahren sei es zu Blutungen im Schädel gekommen. Wegen der unerwünschten Wirkungen hätten die Teilnehmer die Aggrenox-Therapie häufiger abgebrochen als die Behandlung mit den Einzelwirkstoffen beziehungsweise Placebo.

Das IQWiG hatte in die Nutzenbewertung sechs klinische Studien einbezogen. In den Prüfungen wurde Aggrenox entweder mit Placebo oder aber mit der alleinigen Gabe von ASS oder Clopidogrel verglichen. Drei der Studien dauerten zwischen sieben und 30 Tagen, die übrigen liefen bis zu viereinhalb Jahren.

Innerhalb von vier Wochen können schriftliche Stellungnahmen zu dem Bericht abgegeben werden.

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