Neue Erkenntnisse

Impfung: Verzicht auf Antibiotika, gleicher Arm

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Berlin -

Neue Studienergebnisse zeigen, dass es Faktoren gibt, die die Immunantwort nach einer Impfung erhöhen und auch abschwächen können. Vor der Immunisierung sollten demnach einige Dinge beachtet werden.

Forscher:innen der Duke University in Durham (USA) haben sich mit den Auswirkungen der Impfstelle bei Impfregimen, die mehr als eine Dosis benötigen, beschäftigt. Dabei haben sie herausgefunden, dass das wiederholte Impfen in ein und denselben Arm die Impfantwort verbessern kann. Im Fokus der Untersuchungen standen mögliche Auswirkungen auf B-Gedächtniszellen.

Zur Erinnerung: B-Zellen können weiter proliferieren und wandeln sich teilweise zu Plasmazellen um. Diese dienen der langfristigen Immunabwehr. Kommt der Körper erneut mit einem Erreger in Kontakt, so schütten die Plasmazellen schnell Antikörper aus. Plasmazellen sind nicht mehr teilungsfähig. Sie haben ihr reifstes Differenzierungsstadium erreicht.

Untersucht wurde der Effekt der wiederholten Injektion an der gleichen Stelle bei Mäusen. Dabei wurden sowohl identische (analog zur Corona-Impfung) als auch ähnliche Impfstoffe (analog zur Grippeimpfung) verabreicht. Im Ergebnis zeigte sich, dass nach einer zweiten Impfung an derselben Stelle wie die Erstimpfung höheren Anzahl an spezifischen B-Zellen nachgewiesen werden konnten, als bei wechselnder Impfstelle. Ob dieser Effekt auch bei Menschen auftritt, müsste weitergehend untersucht werden. Im Fachjournal „Science Immunology“ wurden die Ergebnisse beschrieben. Dabei ist die Kernaussage der Studie, dass nach der zweiten Impfung, also nach dem zweiten Antigenkontakt, ein kleiner Teil der B-Zellen erneut alarmiert werden würde und es daher zu einer Art Verbesserung dieser Lymphozyten kommen würde.

Antibiotika meiden

Eine weitere Studie beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Antibiotikagaben und den daraus folgenden Auswirkungen auf die Impfantwort bei Kindern. Bislang lagen vor allem Daten für Erwachsene vor. Die Studienlage, zuletzt unterstrichen durch die hohe Anzahl an Impfungen während der Pandemie, deutet bei Personen über 18 jahren darauf hin, dass die Einnahme von Antibiotika Auswirkungen auf die Immunantwort nach der Impfung haben kann.

Eine Kohortenstudie aus den USA scheint diesen Effekt nun auch für Kleinkinder bestätigen zu können. Im Rahmen der Untersuchung wurden Daten von 560 Kindern im Alter von sechs bis zwölf Monaten untersucht. 342 der Kinder erhielten in den ersten 24 Lebensmonaten Antibiotika, 218 Kinder wurden in diesem Zeitraum nicht mit Penicillin, Amoxicillin & Co. behandelt. Im Ergebnis zeigte sich, dass vor allem Kinder zwischen neun und zwölf Monaten geringere Impfstoff-induzierten Antikörperspiegel unter Antibiotikatherapie aufwiesen als Kinder, die ohne antibiotische Behandlung geimpft wurden. Und auch die Häufigkeit der Antibiotikagaben wirkt sich auf die Immunität aus: Je öfter den Kindern ein Antibiotikum verordnet wurde, desto stärker sanken die Antikörperlevel.

Als eine mögliche Ursache für die herabgesetzte Immunantwort machen die Forscher:innen das Darmmikrobiom verantwortlich. gerade bei Kleinkindern hat die Antibiotikgabe Auswirkungen auf die Keimbesiedlung des Magen-Darm-Traktes.

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