Krebs

Aspirin kann Metastasen verhindern

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Berlin -

Metastasen sind für 90 Prozent der krebsbedingten Todesfälle weltweit verantwortlich. Doch es gibt Hoffnung: Beim Bilden neuer Geschwülste sind Krebszellen besonders anfällig für Angriffe des Immunsystems, da sie noch nicht vom Tumorumfeld geschützt werden. Diese Verwundbarkeit kann therapeutisch genutzt werden – und zwar mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS).

Um Rückfälle bei Krebspatienten mit hohem Metastasierungsrisiko zu verhindern, gibt es verschiedene Therapieansätze. Einer davon ist der Einsatz von Medikamenten, die das Enzym COX-1 hemmen können, wie beispielsweise ASS, der Wirkstoff aus dem bekannten Fertigarzneimittel Aspirin. Forschende des Instituts für Pathologie der Universität Cambridge untersuchten in einer Studie, wie ASS die Immunabwehr gegen Krebsmetastasen stärken kann. Die Ergebnisse der Analyse wurden in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht.

Das Team um Dr. Jie Yang, Erstautor der Studie, konnte belegen, dass ASS T-Zellen von einem immununterdrückenden Mechanismus befreien kann. Dieser wird durch Blutplättchen ausgelöst, die das Molekül Thromboxan A2 (TXA2) produzieren. Der Mechanismus schwächt wichtige T-Zell-Funktionen wie die Signalweiterleitung nach Erkennung von Krebszellen, deren Vermehrung und ihre Fähigkeit, Krebszellen zu bekämpfen.

Experimente mit genetisch veränderten Mäusen, denen das Arhgef1-Gen in ihren T-Zellen fehlt, zeigen, dass T-Zellen in diesen Tieren an den Metastasierungsstellen aktiver werden. Dadurch werden Metastasen in der Lunge und Leber verstärkt vom Immunsystem bekämpft und zurückgedrängt. Die Forschenden konnten belegen, dass die Einschränkung von TXA2 – durch Aspirin – die Metastasierung verlangsamt.

Diese Erkenntnisse offenbaren laut den Wissenschaftler:innen einen neuen Mechanismus, durch den Krebszellen die Immunabwehr unterdrücken. „Die Ergebnisse liefern wertvolle Ansätze für die Entwicklung neuer Immuntherapien gegen Metastasen“, so Yang.

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