Unterschiedliche Positivquoten

Private Teststellen: Kein Anlass für Zweifel

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Berlin -

Corona-Tests in privaten Testzentren sind nach Einschätzung der niedersächsischen Kommunen in der Regel ähnlich zuverlässig wie die in Apotheken und Arztpraxen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Landkreisen und kreisfreien Städten. Demnach wurden bisher nur vereinzelt Abweichungen bei der Quote der erkannten Infektionen festgestellt. Und dort, wo es sie gibt, werden sie eher auf den Anlass der Testung denn auf Nachlässigkeiten der Testzentren zurückgeführt.

So teilten die Landkreise Helmstedt und Rotenburg zwar mit, dass in ihren Regionen die Quote positiver Tests bei den Ärzten höher sei als in den Stationen privater Betreiber. Eine Aussage über die Qualität lasse sich aufgrund dessen aber nicht treffen. Mehrere Kommunen vermuten vielmehr, dass bei den Ärzten mehr Menschen getestet werden, die schon über Symptome klagen, während die privaten Testzentren eher vorsorglich aufgesucht würden. „Wir gehen daher nicht von Qualitätsunterschieden aus“, sagte etwa ein Sprecher der Stadt Braunschweig.

Der Landkreis Verden erklärte, es seien trotz der großen Zahl an Testzentren bisher auch erst vier Beschwerden eingegangen. Kontrollen habe es in der Region wegen Personalmangels bisher zwar nicht gegeben, diese sollten aber in Kürze nachgeholt werden. Im Landkreis Osterholz wurden die bisherigen Kontrollen der Testzentren als „überwiegend zufriedenstellend“ bewertet.

Ein vollständiger Überblick über die Testergebnisse gestaltet sich dabei für die Kommunen wegen der vielfältigen Betreiber – private Unternehmer, karitative Verbände, Apotheken - oft schwierig. So erklärte der Landkreis Wittmund schlicht, es gebe gute und weniger gute Testzentren. „Dazu führen wir aber keine Listen, machen auch keine dezidierten Auswertungen.“ Entscheidend für die Aussagekraft des Corona-Tests sei am Ende neben der Qualität des Testkits „eine gute Abstrichentnahmetechnik des Testpersonals“, hieß es aus Emden.

Anlass der Umfrage war ein Bericht des Bremer „Weser-Kuriers“, wonach private Testzentren in der Hansestadt entweder nicht gründlich genug arbeiteten oder unzureichendes Material verwendeten. Zurückgeführt wurde das in dem Bericht auf Zahlen der Gesundheitsbehörde und der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Während in den privat betriebenen Teststellen die Positivquote bei durchschnittlich knapp drei Prozent liege, sei sie im einzigen Zentrum der KV um das Vierfache höher.

In Niedersachsen betreibt die Kassenärztliche Vereinigung keine eigenen Testzentren. Getestet wird stattdessen in privaten Teststellen, in Testzentren der Gesundheitsämter, die meist von karitativen Einrichtungen wie dem Deutschen Roten Kreuz betrieben werden, in Apotheken sowie in Arztpraxen. Einen Überblick über die Ergebnisse der Tests hat die KVN nicht.

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