Reiturlaub für Allergiker dpa, 06.07.2017 17:35 Uhr
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Die Nase läuft, die Augen jucken: Das kennen Pferdeallergiker nur zu gut. Den Traum von Reiterferien müssen sie trotzdem nicht begraben. Foto: Torsten Klemm/pixelio.de
Schleswig - Maja reitet. Kerzengerade hält sich das Mädchen im Sattel und lauscht den Anweisungen seiner Reitlehrerin. Als es am Ende der Stunde vom Pferd steigt, hat es Tränen in den Augen – vor Begeisterung. Denn eigentlich ist Maja (Name geändert) Allergikerin. Von Besuchen in Pferdeställen oder gar Reiterferien konnte sie bislang nur träumen.
„Viele Allergiker sind außer sich vor Freude, wenn ihr langgehegter Wunsch, doch einmal auf einem Pferd zu sitzen, in Erfüllung geht“, sagt Susanne Mitlehner, die Reitlehrerin. Dass das geht, liegt an Luna. Die hübsche Schimmelstute, auf der Maja eine Stunde lang geritten ist, ist ein Curly Horse. Mit seinem welligen Fell und der gekräuselten Mähne ist das Tier eine lockige Lösung für Maya und andere Allergiker.
Curly Horses gelten als hypoallergen. Während Speichel, Haare und Hautschuppen von Pferden bei Allergikern üblicherweise laufende Nasen, juckende Augen oder gar Asthmaanfälle auslösen, bleiben diese Reaktionen bei Curlys aus – oder sind erheblich abgemildert. So wie bei Maja, die während der Reitstunde zwar ab und an in ein Taschentuch schnauben muss, aber nicht wie sonst selbst nach kurzen Begegnungen mit einem Pferd über Stunden von roten Augen und Schnupfen geplagt wird.
Warum das so ist, versucht der Allergologe Wolfgang Mitlehner herauszufinden, der auf dem Curly-Hof nahe Schleswig mit eine Praxis betreibt. Bevor er die Feriengäste in eine Reitstunde mit seiner Frau entlässt, führt er mit jedem empfindlich reagierenden Besucher einen Allergietest durch und ist mit Nasenspray oder Inhalator zur Stelle, falls beim Reiten Probleme auftauchen. Seine Erkenntnisse aus der Praxis lässt er auch in die Forschung einfließen. Denn warum genau Curly Horses hypoallergen sind, darüber sind sich Wissenschaftler noch nicht einig. „Vermutlich liegt es am hohen Talggehalt der Haut“, sagt Mitlehner. „Der Talg wirkt wie ein Klebstoff, so dass die Allergene wahrscheinlich weniger frei gesetzt werden.“
Curly Horses gelten als hypoallergen. Während Speichel, Haare und Hautschuppen von Pferden bei Allergikern üblicherweise laufende Nasen, juckende Augen oder gar Asthmaanfälle auslösen, bleiben diese Reaktionen bei Curlys aus – oder sind erheblich abgemildert. So wie bei Maja, die während der Reitstunde zwar ab und an in ein Taschentuch schnauben muss, aber nicht wie sonst selbst nach kurzen Begegnungen mit einem Pferd über Stunden von roten Augen und Schnupfen geplagt wird.
Warum das so ist, versucht der Allergologe Wolfgang Mitlehner herauszufinden, der auf dem Curly-Hof nahe Schleswig mit eine Praxis betreibt. Bevor er die Feriengäste in eine Reitstunde mit seiner Frau entlässt, führt er mit jedem empfindlich reagierenden Besucher einen Allergietest durch und ist mit Nasenspray oder Inhalator zur Stelle, falls beim Reiten Probleme auftauchen. Seine Erkenntnisse aus der Praxis lässt er auch in die Forschung einfließen. Denn warum genau Curly Horses hypoallergen sind, darüber sind sich Wissenschaftler noch nicht einig. „Vermutlich liegt es am hohen Talggehalt der Haut“, sagt Mitlehner. „Der Talg wirkt wie ein Klebstoff, so dass die Allergene wahrscheinlich weniger frei gesetzt werden.“
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