Im April öffnete die Neue Apotheke im oberpfälzischen Cham ihre Türen – und das sogar früher als ursprünglich geplant. In nur 14 Tagen wurde die Apotheke aus dem Rohbau heraus geschaffen, mit einem komplett neuen Warenlager und einem motivierten Team von acht Mitarbeitenden.
Seit 15 Jahren ist Alexander Pöschl Apotheker, davon bereits zehn Jahre als Inhaber selbstständig. Nachdem er seine ersten beiden Apotheken in kurzem Abstand übernommen hatte, eröffnet er nun seine dritte Apotheke an einem völlig neuen Standort. Die erste war die „Apotheke am Stadtpark“, die zweite die „Regental Apotheke“ in Cham. Beide wurden als bestehende Betriebe übernommen. Am 14. April folgte nun die erste „richtige“ Neueröffnung – und das sogar früher als ursprünglich geplant, denn der Eröffnungstermin war eigentlich der 16. April.
In nur 14 Tagen wurde die Apotheke aus dem Rohbau heraus aufgebaut, inklusive eines komplett neuen Warenlagers. Gearbeitet wurde von 4 Uhr morgens bis 22 Uhr abends. Aktuell wird die Apotheke von einem achtköpfigen Team betrieben, von denen zwei Mitarbeitende aus den bestehenden Apotheken kommen und die anderen über Initiativbewerbungen gewonnen wurden. Die Einarbeitung fand teilweise an den bestehenden Standorten statt.
„Leider sind wir oft Spielball regionaler und überregionaler Politik“, sagt Pöschl. „Aber: Lage ist alles“, erklärt der Apotheker. Die Neue Apotheke befindet sich in einem Sanitätshaus – und es sei nicht nur ein Sanitätshaus, sondern ein echtes Gesundheitszentrum, betont Pöschl. Bauherr Daniel Marchl habe bereits sein Sanitäts- und Orthopädiegeschäft eröffnet, zudem seien drei Arztpraxen in dem Komplex untergebracht. „Wer zukunftssicher aufgestellt sein will, muss das richtige Umfeld wählen – und die Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft verstehen“.
Dazu zählt etwa der Drive-in-Schalter, der bereits am ersten Tag in Anspruch genommen wurde. Er ist nicht nur für Eltern mit kranken Kindern im Auto eine große Erleichterung, sondern hilft auch älteren Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Darüber hinaus bietet der Apotheker bereits pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) an. Die erste inhalative Schulung wurde ebenfalls schon genutzt.
„Die Zeit ist schnelllebig. Man muss in Bewegung bleiben“, betont der Apotheker. Um erfolgreich zu bleiben, müsste man am Ball bleiben – auch in Sachen Digitalisierung und Struktur. Auch der Fachkräftemangel sei ein riesiges Thema in der Branche. „Ich hatte in meinen Apotheken bisher großes Glück“, erzählt er.
Den Rahmen lege aber dennoch die Politik fest. Mit Blick auf dem Koalitionsvertrag erklärt Pöschl: „Die Politik hat uns mit dem Fixum zwar einen ersten Schritt ermöglicht – ein ‚Zuckerl‘, könnte man sagen. Aber das darf nicht alles gewesen sein. Es muss weitergehen mit Bürokratieabbau und echter Reformbereitschaft.“ Es sei ein erster Schritt – aber eben nur ein Schritt. Dennoch bleibt der Apotheker vorsichtig optimistisch: „Ich nehme diese Verbesserung gerne an, aber nur, wenn es nicht die letzte für die nächsten 20 Jahre bleibt.“