Raucherentwöhnung

Mathe statt Kippe

, Uhr
Berlin -

Niederländische Forscher haben ein mathematisches Modell entwickelt,

dass Rauchern beim Aufhören helfen soll. Dabei haben Mathematiker und

Psychologen die Verhaltensweisen bei der Raucherentwöhnung analysiert.

Anschließend haben sie die Beobachtungen in einer mathematischen Formel

komprimiert, mit der die optimale Strategie gefunden werden kann.

Bislang sind den Wissenschaftlern zufolge nur zwei Methoden üblich, wenn jemand mit dem Rauchen aufhören möchte: langsames Reduzieren der Zigaretten oder „Cold Turkey“, der plötzliche Stopp. Zielführend sei allerdings eine Kombination aus beidem.

Die Wissenschaftler haben drei Faktoren ausgemacht, die bei der Entwöhnung entscheidend sind: das Nikotin-Level im Körper, der Wunsch nach einer weiteren Zigarette und der Wille aufzuhören. Nikotin setzt den Neurotransmitter Dopamin frei. Fehlt das Nikotin, wird auch das Belohnungssystems nicht mehr stimuliert – es entsteht der Wunsch nach der nächsten Zigarette.

Um diesem Kreis zu entkommen, müsse zunächst die tägliche Nikotinzufuhr langsam reduziert werden, empfehlen die Wissenschaftler. Gleichzeitig müssten individuell der Wille, das Rauchen aufzugeben, und die Selbstkontrolle gestärkt werden. Dann käme der Schlüsselpunkt der Therapie: Wenn der Wille aufzuhören stärker ist als der Wunsch nach der nächsten Zigarette, könne das Rauchen mit einem Schlag aufgegeben werden.

Der Schlüsselpunkt lasse sich nicht im Voraus festlegen, schreiben die Wissenschaftler. Ein Raucher werde fühlen, wann es soweit ist. Die drei Faktoren physikalischer Prozess, Verlangen nach mehr und Wille aufzuhören ließen sich auch auf andere Suchterkrankungen übertragen. Allerdings ließe sich nicht sagen, wie genau die Faktoren bei anderen Suchtmitteln zusammenwirken.

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