Apotheker verlässt Australien

Lieber Vor-Ort-Apotheke als Auslandsforschung

, Uhr
Berlin -

Nach 20 Jahren Forschung in Australien hat sich Dr. Florian Wiede für eine Rückkehr nach Deutschland entschieden. In seinem Heimatort übernahm der Pharmazeut eine Apotheke. Auch wenn der Betrieb eine Herausforderung sei, in die Wissenschaft wollte er trotz Forschungserfolgen nicht mehr zurück.

Peter Kolb suchte nach einem Nachfolger für seine Rathaus Apotheke in Schwabach. Wiede erfuhr von der Möglichkeit und fand Gefallen an dem Gedanken, sich selbstständig zu machen. Der 50-Jährige verließ Deutschland im Alter von 30 Jahren und begann eine Karriere als Wissenschaftler in Australien. Zunächst war er zwei Jahre im Nordosten von Townsville tätig, bevor er in den Süden des Landes nach Melbourne wechselte.

In Townsville habe es zu wenig finanzielle Unterstützung für die Forschung gegeben, sagt er. „Melbourne ist da schon besser.“ In den vergangenen Jahren habe er „gut publiziert und relative Erfolge gefeiert“. Wiede war im Bereich Krebs- und Immuntherapie tätig. Er gibt sich zurückhaltend, auch weil er nicht konkret werden darf: „Es wurden verschiedene Pakete von Pharmaunternehmen lizenziert, über die ich nicht sprechen darf, da sie sich noch in der Pipeline befinden.“

Letztlich seien es familiäre Gründe gewesen, weshalb er zurück nach Deutschland gekommen sei. Eine Rückkehr in die Forschung sei nicht anvisiert worden: „Den Universitäten fehlt weltweit Geld. In Australien kämpft man für einen Antrag, in dem man zehn schreibt. In Deutschland ist es etwas besser.“

Da Wiede wegen regelmäßigen Urlauben in Schwabach den Kontakt zum Ort immer gehalten hatte, erfuhr er von den Plänen Kolbs, die Rathaus Apotheke abzugeben. „Das hat sich dann so ergeben. Es war eine Entscheidung, die ich vor über einem Jahr getroffen habe.“ Seit Januar führt er den Betrieb und wird weiterhin von Kolb unterstützt, der an einem Wochentag mit aushelfen.

„Für mich war es wichtig, dass die Apotheke in Schwabach weitergeführt wird. Ich mag Schwabach und kenne die Kunden.“ Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen für Inhaberinnen und Inhaber will er „locker bleiben“. Denn „uns geht es noch einigermaßen gut.“ Natürlich sei es eine „Herausforderung, eine mittelgroße bis kleine Apotheke zu führen.“

Guter Journalismus ist unbezahlbar.
Jetzt bei APOTHEKE ADHOC plus anmelden, für 0 Euro.
Melden Sie sich kostenfrei an und
lesen Sie weiter.
Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch