Kriminalität

Betrüger kommen als Apothekenbote

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Berlin -

In Essen haben zwei Trickbetrüger eine Rentnerin bestohlen: Der Polizei zufolge gaben sich der Mann und die Frau als Apothekenmitarbeiter aus. Sie erklärten der Rentnerin, sie kämen im Auftrag der Apotheke und müssten ihr mitteilen, dass sich die Tablettendosierung geändert habe. Zur Verwunderung der 85-jährigen Frau nannten die Besucher auch den Namen ihres Hausarztes.

Während die Rentnerin mit der Frau sprach, verließ der Mann das Wohnzimmer und kehrte kurz darauf zurück. Nachdem die 85-Jährige skeptisch geworden war, verließ das Pärchen die Wohnung. Die Rentnerin kontrollierte daraufhin ihr Schlafzimmer und stellte fest, dass ihre EC-Karte und ihre Chipkarte gestohlen wurden.

Daraufhin informierte sie die Polizei: Den Mann beschrieb die Rentnerin als jung und sehr groß, seine Begleiterin als klein und zierlich. Sie habe gebrochen Deutsch gesprochen. Das Paar habe eine Tüte aus einer Apotheke dabei gehabt. Die Masche ist einem Polizeisprecher zufolge neu. „Aber wir haben fast täglich neue Ideen von Trickbetrügern.“

Der Sprecher warnt davor, Leute, die unangekündigt kommen, in die Wohnung zu lassen. „Mitarbeiter, die von Apotheken kommen, werden meist erwartet, weil sie die Arzneimittel bringen. In anderen Fällen sollte ein verantwortungsvoller Apotheker die Patienten vorher informieren, dass ein Mitarbeiter kommt.“

Besonders an diesem Fall ist dem Sprecher zufolge, dass das Vertrauen in Apotheker ausgenutzt wird: „Wenn da einer mit Apothekentüte und Apothekenumschau in der Tür steht und einen vertrauensvollen Eindruck erweckt, dann erzählen die Leute oft von selbst, dass sie immer in die Apotheke kommen und dieses oder jenes Arzneimittel bekommen. Daran knüpfen die Betrüger an.“ Er hofft, dass sich diese Masche nicht weiter durchsetzen wird.

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