Kittelverbrennung

Pharmaziestudenten feiern Scheinfreiheit

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Berlin -

Die traditionelle Kittelverbrennung gehört an Pharmaziefakultäten fest zum Studienende dazu. Mit dem Verbrennen der Kittel und einem anschließenden Sprung über die Asche wird gefeiert, dass vier Jahre voller anstrengender Laborpraktika und Klausuren geschafft sind. Der Laborkittel wird endlich nicht mehr benötigt. In Bonn wurde besonders intensiv gefeiert.

An der Pharmazie-Fakultät in Bonn ist die Kittelverbrennung Teil des umfassenderen „Fässchen“-Brauchs. Mehrmals im Semester organisieren dabei zwei Matrikel gemeinsam für alle Pharmaziestudenten einen Abend mit Getränken und Musik; ein „Fässchen“.

Die Kittelverbrennung ist das letzte „Fässchen“ eines Halbjahres und wird von den Studenten des achten Semsters veranstaltet, die damit zugleich ihre Scheinfreiheit feiern. Als nächster Schritt zum Apotheker steht ihnen das Praktische Jahr bevor.

In diesem Jahr fand die Kittelverbrennung am 9. Juli statt, direkt im Anschluss an die letzte offizielle Uni-Veranstaltung der Studenten des achten Semesters. Von 19.00 Uhr bis offiziell Mitternacht waren hinter dem Neubau des Pharmazeutischen Instituts Studenten, Assistenten und Lehrkräfte zu der Feier eingeladen.

Als Höhepunkt der Veranstaltung wurden Kittel der scheinfreien Studenten mit Einbruch der Dunkelheit auf einem Lagerfeuer verbrannt. Etwa 60 Kittel gingen in Flammen auf; im Vergleich zu den Vorjahren eine besonders hohe Anzahl. „Das Semester war mit 85 Studenten vergleichsweise groß; sonst waren etwa 40 bis 60 Scheinfreie“, so die Pharmaziefachschaft Bonn.

Zu Stoßzeiten waren knapp 150 Leute hinter dem Institut versammelt. Auch das sei eine ungewöhnliche hohe Besucheranzahl, heißt es von der Fachschaft. In der Regel kämen weniger Studierende aus den übrigen Semestern, da die Kittelverbrennung genau in ihre Klausurphase fällt. Doch eine verstärkte Werbung im Vorfeld der Veranstaltung, das gute Wetter, ein Grill und die DJ-Einlage eines Assistenten konnten die Studenten von den Büchern weglocken.

Die Tradition ist jedoch nicht ganz ungefährlich: Im Juli 2012 hatte es an der Universität Jena bei der Kittelverbrennung einen Unfall gegeben. Eine Ethanolflasche hatte Feuer gefangen. Daraufhin kam es zu einer Verpuffungsreaktion, bei der 13 Personen verletzt wurden.

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