Infektionskrankheiten

Bahr empfiehlt Masernimpfung

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Berlin -

„Schütze Deine Welt – lass Dich impfen“, lautet das Motto der diesjährigen Europäischen Impfwoche, die heute begonnen hat. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) rief anlässlich der Aktionswoche zum Impfcheck auf: „Impfungen sind ein wichtiger Schutz gegen übertragbare Krankheiten. So wie Masern, an denen immer noch viele Menschen erkranken.“

Die Impfung gegen Masern ist ein Schwerpunkt der diesjährigen Kampagne: „Das einzige Reservoir der Masernviren sind infizierte Menschen. Mit einer ausreichend hohen Impfquote kann das Virus daher eliminiert werden“, sagt Professor Dr. Reinhard Burger, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI).

Besonders problematisch seien Impflücken bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission seit 2010, alle Erwachsenen gegen Masern zu impfen, die nach 1970 geboren wurden und nur einmal oder gar nicht geimpft worden seien. Eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), ebenfalls Kampagnenpartner, ergab jedoch, dass 81 Prozent der Betroffenen diese Empfehlung nicht kennen.

Der Check des eigenen Impfstatus ist neben der Masernimpfung zweiter Schwerpunkt der Impfwoche: „Mit der Kampagne ‚Deutschland sucht den Impfpass’ möchten wir zum Impfcheck motivieren und daran erinnern, mögliche Impflücken zu schließen“, erklärt BzgA-Direktorin Professor Dr. Elisabeth Pott. Doch nicht nur bei Erwachsenen gibt es Lücken: Bei Schulanfängern wird nach RKI-Angaben die erforderliche Impfquote von 95 Prozent für die zweite Masernimpfung nur in Mecklenburg-Vorpommern erreicht.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO verwies auf die ökonomischen Auswirkungen von Masernausbrüchen: Ein Masernfall koste einer deutschen Studie zufolge durchschnittlich 520 Euro. In Italien hätten sich die masernbedingten Kosten für das staatliche Gesundheitswesen 2002/2003 auf bis zu 22 Millionen Euro belaufen.

„Die Erreichung hoher Impfraten kostet wesentlich weniger als ein Masernausbruch, und es ist weder ökonomisch noch medizinisch sinnvoll, einen solchen Ausbruch abzuwarten, wenn wir die Möglichkeiten zur Eliminierung der Krankheit haben“, sagte Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa.

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