Abrechnungsbetrug

Apotheken in Bremen durchsucht

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Berlin -

Ein Apotheker aus Bremen soll seit Anfang 2012 bewusst falsch bei den Krankenkassen abgerechnet haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Pharmazeuten Rezeptbetrug vor. Vor knapp zwei Wochen durchsuchten die Ermittler seine beiden Apotheken.

Der Apothekeninhaber wurde nicht festgenommen. Jetzt muss das Material ausgewertet werden, um das komplette Ausmaß des mutmaßlichen Betrugs festzustellen. Der Apotheker war Mitte April in das Visier der Ermittler geraten. „Es gab Erkenntnisse aus der Drogenszene, die auf den Apotheker hingewiesen haben“, sagt Staatsanwaltin Claudia Kück.

Der Verdächtige soll demnach drogenabhängigen HIV-Patienten statt den verordneten Präparaten Betäubungsmittel wie Diazepam oder Fluninoc abgegeben haben. Bei den Krankenkassen habe der Apotheker jedoch die teureren HIV-Medikamente abgerechnet und die Differenz für sich selbst behalten, so Kück.

Bislang schweigt der Pharmazeut laut Staatsanwaltschaft zu den Vorwürfen. Ob es sich um gewerbsmäßigen Betrug handelt, wird derzeit noch nicht ausgeschlossen. Dazu müsse es sich um einen erheblichen Umfang und eine langen Zeitraum gehandelt haben. Zudem werde geprüft, ob der Apotheker mit dem Geld Luxusgüter gekauft oder es für seinen Lebensunterhalt genutzt habe.

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