Bewertungsportale

Ärzte gut, Apotheker notenlos

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Berlin -

Ärzte werden im Internet deutlich öfter benotet als Apotheken. Während fast 40 Prozent der Ärzte im vergangenen Jahr eine Note auf dem Bewertungsportal Jameda erhalten haben, bekommen die Apotheken so gut wie nie ein Online-Feedback. Das geht aus einer Studie hervor, die das Bewertungsportal Jameda in Auftrag gegeben.

Insgesamt 127.192 Online-Bewertungen für 53.585 Ärzte, die im Jahr 2012 bei Jameda abgegeben wurden hat Professor Dr. Martin Emmert analysiert, der eine Juniorprofessur für Versorgungsmanagement an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat.

Allgemeinmediziner, Internisten und Urologen werden überdurchschnittlich gut bewertet. Ärztinnen erhalten statistisch signifikant bessere Bewertungen als ihre männlichen Kollegen, ältere Patienten geben tendenziell bessere Noten als jüngere. Auch interessant: Privatversicherte bewerten ihre Ärzte besser als Kassenpatienten.

Besonders Orthopäden, Dermatologen und Gynäkologen werden von ihren Patienten bewertet, jeweils fast 60 Prozent erhielten im vergangenen Jahr wenigstens eine Note.

Laut der Studie erhalten auch mehr als die Hälfte der HNO-Ärzte und Urologen ein Patientenfeedback. Bei Hausärzten, Internisten und Augenärzten liegt die Quote bei knapp 40 Prozent. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass es für viele Facharztgruppen inzwischen sehr wahrscheinlich ist, auch online Feedback von ihren Patienten zu erhalten“, so Emmert.

Das gilt für Apotheken eher nicht: Zwar listet Jameda 21.315 (!) Apotheken, aber benotet wird kaum eine: Nur zehn Apotheken haben überhaupt schon mehr als zehn Bewertungen erhalten, 35 ist der Höchstwert. Vielleicht äußern Apothekenkunden Lob und Kritik gleich in der Offizin und nicht erst zu Hause am Computer.

Jameda ist eine 100-prozentige Tochter der Tomorrow Focus AG mit Hubert Burda Media als Hauptaktionär. Nach eigenen Angaben nutzen mehr als 3,5 Millionen Patienten monatlich das Portal.

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