Erstmals wieder kleines Plus

Turnaround bei Noventi: Zurück in der Gewinnzone

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Berlin -

Noventi kämpft sich zurück in die Gewinnzone. Nachdem zwei Jahre lang rote Zahlen geschrieben wurden, steht 2024 unter dem Strich zumindest ein kleiner Gewinn. Die Sanierung muss aber weitergehen, denn aus dem Schneider ist die Gruppe noch nicht.

2022 hatte Noventi mit einem Horrorergebnis abgeschlossen: 133 Millionen Euro betrug der Verlust damals, das war fast die Hälfte des Umsatzes. Das Management hatte nach dem Wechsel an der Spitze einen harten Kurswechsel eingeschlagen und möglichst viele Risiken in den Abschluss gepackt.

Dennoch stand auch 2023 ein Fehlbetrag von 11 Millionen Euro. Immerhin: Das Management hatte zuvor sogar mit 18 Millionen Euro gerechnet. Die bilanzielle Überschuldung stieg damit weiter an: Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag wuchs von 27 auf 38 Millionen Euro.

Jetzt hat die Gruppe auch auf der Ertragsseite den Turnaround geschafft: Unter dem Strich steht ein Gewinn von 6,6 Millionen Euro, die Überschuldung sinkt damit auf 32 Millionen Euro. Der darüber hinaus gehende Bilanzverlust liegt aber weitgehend bei 97 Millionen Euro. Bis zum erfolgreichen Abschluss der Sanierungsphase ist es also noch ein weiter Weg.

Deutlich abgebaut wurden im Zusammenhang mit dem Bereich Factoring auch die Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten, sie liegen bei 840 Millionen Euro nach einer Milliarde Euro im Vorjahr. Neu bewertet wurden dagegen zugunsten der Bilanz die Beteiligungen, sie stehen mit 14 statt 3,8 Millionen Euro in den Büchern. Dagegen wurden die Geschäfts- und Firmenwerte von 6,7 auf 4,5 Millionen Euro reduziert.

Die Umsätze lagen mit 263 Millionen Euro leicht über Vorjahresniveau (262 Millionen Euro). Deutlich geringer fielen allerdings die sonstigen betrieblichen Erträge aus (6,4 statt 19,2 Millionen Euro), sodass die Gesamtleistung mit 273 Millionen Euro unter Vorjahr lag (283 Millionen Euro).

Auf der Kostenseite schnitt Noventi gut ab: Während der Materialaufwand von 36 auf 40 Millionen Euro stieg, sanken die Personalkosten deutlich von 117 auf 108 Millionen Euro. Hier waren in den Vorjahren hohe Abfindungen angefallen. Die Abschreibungen lagen mit 13 Millionen Euro niedriger (15 Millionen Euro), die sonstigen Aufwendungen erhöhten sich spiegelbildlich zu den Erträgen von 30 auf 37 Millionen Euro.

Das Finanzergebnis verbesserte sich von minus 38 auf minus 33 Millionen Euro. Unverändert mussten 36 Millionen Euro an Zinsen gezahlt werden. Gleichzeitig konnten aber 4 Millionen Euro vereinnahmt werden (2 Millionen Euro), und der Verlust bei den Beteiligungen konnten von 4 auf 1 Million Euro reduziert werden.

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