Eigentlich sei es schade, das man mitten in der aktuellen Finanzkrise derart gute Zahlen präsentieren müsse, eröffnete Stada-Chef Hartmut Retzlaff seine Präsentation der Halbjahresergebnisse. „Sie hätten wirklich ein besseres Umfeld verdient.“ Stimmt soweit: Umsatz plus 7 Prozent (830 Millionen Euro), Konzergewinn plus 12 Prozent (56 Millionen Euro).
In Deutschland ging der Umsatz um 10 Prozent auf 233 Millionen Euro zurück. Der Umsatz mit Markenprodukten lag mit 63 Millionen Euro 1 Prozent über Vorjahresniveau, das Generikageschäft ging um 14 Prozent auf 170 Millionen Euro zurück: Aliud verlor 13 Prozent auf 95 Millionen Euro, Stadapharm 20 Prozent auf 58 Millionen Euro, Cell pharm 2 Prozent auf 14,5 Millionen Euro.
Stada will sich nur noch an Ausschreibungen beteiligen, wenn die Zuschläge ökonomisch oder strategisch Sinn machen. Laut Retzlaff liegt die Profitabilität nur knapp unter Konzerndurchschnitt; insgesamt macht das deutsche Generikageschäft nur noch 20 Prozent des Konzernumsatzes aus. Wegen der „miserablen Gesundheitspolitik“ will Retzlaff den Anteil weiter reduzieren; auf dem Heimatmarkt herrschen dem Stada-Chef zufolge die unverlässlichsten Rahmenbedingungen.
Insgesamt stiegen die Umsätze in Westeuropa um 2 Prozent auf 580 Millionen Euro; in Osteuropa legte das Geschäft um 25 Prozent auf 216 Millionen Euro. In Asien musste der Konzern wegen Problemen auf den Philippinen einen Umsatzrückgang um 15 Prozent auf 22 Millionen Euro hinnehmen.
Im Gesamtjahr hatte Stada 2010 wegen Problemen in Serbien einen Gewinnrückgang um 32 Prozent verbuchen müssen. Entsprechend geht ist man in Frankfurt davon aus, Umsatz und Ertrag weiter steigern zu können, auch wegen der jüngsten sowie der noch abzuschließenden Zukäufe.
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