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Pharmakonzerne

Shire will Actelion übernehmen

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Berlin -

Laut einem Zeitungsbericht will Shire den schweizerischen Spezialanbieter Actelion übernehmen. Da bei dessen wichtigstem Produkt Tracleer (Bosentan) der Patentschutz bröckelt, haben es die Briten offenbar auf die Pipeline abgesehen.

Der britischen „Sunday Times“ zufolge bietet Shire 153 Euro je Aktie, insgesamt rund 16 Milliarden Euro. Die Aktie war am Freitag mit rund 126 Euro aus dem Handel gegangen. Eine informelle Anfrage sei laut Branchenkreisen allerdings vor einigen Wochen zurückgewiesen worden, berichtete die Zeitung. Weder Shire noch Actelion wollten sich zu dem Bericht äußern.

Actelion hatte zuletzt nach steigenden Verkäufen des Tracleer-Nachfolgers Opsumit die Gewinnprognose angehoben. Das Präparat enthält 10 Milligramm des Wirkstoffs Macitentan und ist zur Behandlung von pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) zugelassen. Opsumit wird einmal täglich oral eingenommen und ist Actelion zufolge Opsumit „das einzige oral zu verabreichende PAH-Medikament, das nachweislich die Krankheitsprogression verzögert“.

Shire seinerseits war Ende vergangenen Jahres selbst mit Übernahmeangeboten konfrontiert: Der US-Pharmakonzern Abbvie hatte sein Angebot an die Briten mehrfach aufgestockt, sodass die Shire-Führung ihren Aktionären letztendlich doch die Übernahme empfehlen wollte. 51 Milliarden Dollar sollte der Deal wert sein.

Kurz vor der entscheidenden Hauptversammlung ließ Abbvie das Geschäft jedoch platzen. Der Konzern wollte durch die Verlagerung seines Firmensitzes Steuern sparen; im September hatte der Fiskus dieser gängigen Praxis einen Riegel vorgeschoben. Für Abbvie wurde der Deal dadurch uninteressant. Beim Rücktritt von der bereits geschlossenen Vereinbarung musste der Konzern allerdings 1,6 Milliarden Dollar als Entschädigung an Shire überweisen.

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