Pharmahandelskonzerne

Celesio: Milliarde mit Apotheken

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Berlin -

Der Stuttgarter Pharmagroßhändler Celesio hat das neue Geschäftsjahr vor allem dank besserer Geschäfte in Großbritannien und Deutschland mit einem kräftigen Gewinnplus begonnen. Der Gewinn ist im Zeitraum April bis Ende Juni um 54 Prozent auf 71,8 Millionen Euro gestiegen. Bereinigt um Sondereffekte wie Übernahmekosten zog der Überschuss um 38 Prozent auf 73,9 Millionen Euro an.

Im Apothekengeschäft erwirtschaftete Celesio einen Umsatz von rund 1 Milliarde Euro, ein Plus von 10 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2014. Zum Wachstum trug laut Konzern die starke Entwicklung in Großbritannien, Norwegen und Italien bei. Der Gesamtumsatz kletterte nicht zuletzt dank eines schwächeren Euro um 7 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro.

Der Rohertrag stieg um 3 Prozent auf 253,5 Millionen Euro. Während Celesio hierzulande von niedrigeren Rabatten profitiert hat, belastete im Großhandel der Verlust eines Krankenhausvertrags in Norwegen das Geschäft. Zudem blieb das Marktumfeld in Frankreich schwierig. Das operative Ergebnis vor Sondereffekte legte um 25 Prozent auf 122,3 Millionen Euro zu.

Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 wurde bestätigt. Demnach soll das operative Ergebnis auf dem Niveau des Jahres 2014 liegen. Der Konzern erwartet wegen der Integration in den US-Großhändler McKesson sowie für Investitionen in eine europaweit einheitliche IT-Plattform weitere Kosten. Da die brasilianischen Tochterunternehmen derzeit zum Verkauf stehen, werden sie in der Bilanz des deutschen Pharmahändlers nicht mehr berücksichtigt.

Auch 2014 war für Celesio ein erfolgreiches Jahr: Der Gesamtumsatz legte um 4,3 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro zu. Im Vorjahr sowie 2011 musste Celesio Umsatzverluste hinnehmen, auch wegen Verkäufen. 2012 hatte der Konzern sein Geschäft stabil gehalten.

Celesio gehört seit dem vergangenen Jahr zu mehr als drei Vierteln zu McKesson. Der Rhythmus der Finanzberichte wurde an den neuen Eigentümer anpasst und beginnt im April. Details zu einzelnen Märkten veröffentlicht der Konzern nicht mehr.

Derzeit wird der Konzern von der Börse genommen. Celesio war bislang unter anderem im MDax notiert. Seit der Mehrheitsübernahme durch den US-Konzern gibt es deutlich weniger Privatanleger bei Celesio als in früheren Zeiten. Im September dürfte das Unternehmen aus dem Index verschwinden.

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