Pharmahandelskonzerne

Celesio: Kein Strategiewechsel

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Berlin -

Nach der Entlassung von Markus Pinger will Celesio an seiner Strategie festhalten. Der Aufsichtsrat des Pharmahandelskonzerns hatte den Vorstandsvorsitzenden gestern nach zwei Jahren überraschend kurzfristig abberufen. Einen Nachfolger gibt es noch nicht. Derzeit ist man in Stuttgart damit beschäftigt, die Aufgaben auf die beiden verbliebenen Vorstandsmitglieder zu verteilen.

Die beiden Vorstände Dr. Marion Helmes und Stephan Borchert könnten früher als geplant entlastet werden. Martin Fisher war Anfang Juni als Einkaufsvorstand ernannt worden. Der Brite soll Unternehmenskreisen zufolge bereits im September seine Arbeit beginnen – rund einen Monat früher als geplant.

Helmes wird vorübergehend die Sprecherfunktion des Vorstands übernehmen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Stephan Gemkow hatte gestern knapp mitgeteilt, dass er sich über die Zusammenarbeit mit dem Finanzvorstand freue. Helmes habe den eingeschlagenen Weg des Konzernumbaus entscheidend mitgestaltet. Die Managerin ist seit Anfang 2012 für Celesio tätig und war zuvor im Vorstand von Q-Cells.

Die Stimmung bei der Belegschaft in Stuttgart sei nach einer ersten großen Überraschung abwartend gut, heißt es aus Unternehmenskreisen. Über einen Nachfolger Pingers wird derzeit jedoch noch nicht nachgedacht.

Ob Pinger wie zuvor ausgeschiedene Vorstandskollegen mit einer Lohnfortzahlung rechnen kann, war nicht zu erfahren. Celesio ließ sich die Wechsel im Vorstand in den vergangenen beiden Jahren mehr als 20 Millionen Euro kosten.

Einem Medienbericht zufolge könnte die Trennung von Pinger jedoch keine große Lücke in der Bilanz hinterlassen. Pinger müsse wohl ohne Abfindung gehen, spekuliert die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Auch auf die Vorstandsbezüge bis zu seinem Vertragsende muss der ehemalige Beiersdorf-Manager dem Bericht zufolge verzichten. Belege dafür liefert der Artikel jedoch nicht.

Der Vertrag des ehemaligen Beiersdorf-Manager wäre eigentlich erst im Herbst 2014 ausgelaufen. Im vergangenen Jahr hatte Pinger insgesamt rund 2,6 Millionen Euro erhalten. Das Gehalt setzt sich wie in anderen Konzernen aus einer Grundvergütung und einer variablen Zahlung zusammen.

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