Großhandel

Phoenix streicht Hunderte Jobs

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Berlin -

Bislang hat Phoenix sein Sparprogramm vor allem im Ausland durchgezogen –

um den deutschen Kunden Rabatte zu geben, wie Beobachter lästern. Doch

jetzt setzt der Konzern auch hierzulande den Rotstift an: Administrative

Aufgaben in Niederlassungen sollen gebündelt werden, bis zu 380

Arbeitsplätze werden nach Konzernangaben „verlagert beziehungsweise

abgebaut“. Betriebsbedingte Kündigungen sind demnach nicht vollständig

zu vermeiden. Damit muss jeder zehnte der derzeit rund 4000 Mitarbeitern um seinen Job bangen.

Die 20 Vertriebszentren sollen mit Beginn des neuen Geschäftsjahres Anfang Februar in acht Regionen aufgeteilt werden, deren Organisationsstruktur jeweils nach einheitlichen Grundsätzen gestaltet werden soll.

Schließungen seien zum derzeitigen Zeitpunkt nicht geplant, so eine Sprecherin. Verschiedene administrative Funktionen sollen aber innerhalb der Regionen gebündelt werden, um Synergien in diesen Bereichen zu ermöglichen.

Außer den Vertriebszentren sind auch die Hauptverwaltung und die Tochtergesellschaft transmed von den geplanten Umstrukturierungen und Stellenkürzungen betroffen. Anfang des Jahres hatte Phoenix ein Sparprogramm gestartet, mit dem europaweit 100 Millionen Euro jährlich eingespart werden sollen.

Auch andere Pharmagroßhändler haben den Rotstift angesetzt: Der Stuttgarter Großhändler Gehe verzichtet auf interne Veranstaltungen und freiwillige soziale Leistungen.Mehrere Führungskräfte hatten die Celesio-Tochter in den vergangenen Monaten verlassen.

Bei Alliance Healthcare Deutschland soll der Außendienst erneut umstrukturiert und der Personaleinsatz in Zentrale und in Niederlassungen effizienter gestaltet werden. Im Unternehmen schließt man auch nicht aus, dass defizitäre Niederlassungen komplett geschlossen werden könnten. Die Firmenzentrale steht bereits zur Disposition.

Außerdem implementiert Phoenix eine deutsche Geschäftsleitung: Dieser gehören neben dem künftigen Konzernchef Oliver Windholz und Finanzchef Helmut Fischer Stefan Pflug und Marcus Freitag an. Pflug war früher beim Teilkonzern Tamro und ist heute für Phoenix in Frankreich tätig; er soll die Geschäftsleitung Betrieb übernehmen. Freitag ist derzeit Vertriebsleiter mehrerer deutscher Niederlassungen und verantwortet nebenher das Geschäft in der Slowakei. Er soll sich um den Vertrieb kümmern. Bislang gibt es bei Phoenix keine deutsche Geschäftsführung.

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