Medizinprodukt

Mucosan: Ectoin zum Lutschen

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Berlin -

Ectoin ist aus Augentropfen, Inhalationslösungen und topischen Zubereitungen bekannt. Opella nutzt die befeuchtende Wirkung von Ectoin nun in Mucosan Lutschpastillen bei Reizhusten und Halsschmerzen. 

Ectoin ist ein Naturstoff, der von salzliebenden Mikroorganismen gebildet wird und stark wasserbindende Eigenschaften besitzt. Der Hydrokomplex kann vor extremen Umweltbedingungen wie Hitze oder auch Kälte schützen. Denn die Substanz bildet um sich selbst und benachbarte Proteine oder die Zellmembran eine Wasserschicht, die beispielsweise vor Austrocknung oder Allergenen schützen kann. In die Zelle selbst gelangt Ectoin nicht, wirkt jedoch hydratisierend.

Den Effekt nutzen Mucosan Lutschpastillen rote Früchte. Das Medizinprodukt kann zur symptomatischen Behandlung von Reizhusten, Heiserkeit und Halsschmerzen angewendet werden. Der reizlindernde Hydro-Komplex befeuchtet die trockene und irritierte Schleimhaut in Mund und Rachen. Die Regeneration wird gefördert und zur Reduktion von Entzündungen beigetragen. Zudem sollen Halsschmerzen und Heiserkeit gelindert und einer Verschlechterung entgegengewirkt werden. Eine klinische Studie belegt, dass Ectoin-Lutschtabletten Symptome einer akuten Rachenentzündung stärker lindern und besser verträglich sind als Hyaluronsäure-haltige Präparate, teilt Opella mit.

Das Medizinprodukt ist zuckerfrei und ab einem Alter von sechs Jahren geeignet.

Auch Pari setzte vor einigen Jahren auf Ectoin zum Lutschen. Pari Protect Lutschpastillen mit Waldfruchtgeschmack sind jedoch inzwischen außer Handel.

Im August hat Opella mit Mucosilent das Portfolio um einen Hustenstiller mit Levodropropizin erweitert. Pädia hat mit Quimbo bereits seit 2005 einen Levodropropizin-haltigen Sirup auf dem Markt. Außerdem steht Quimbo als Tropfen zur Verfügung. Seit Herbst 2023 ist mit Levodrop-ratiopharm eine Alternative verfügbar.

Levodropropizin wurde vor knapp vier Jahren aus der Verschreibungspflicht entlassen. Die hustenhemmende Wirkung ist auf die Unterbrechung des Hustenreflexes zurückzuführen. Das Antitussivum blockiert die Hustenrezeptoren in den Bronchien. Die periphere Wirkung beruht demnach auf dem Einwirken von Levodropropizin auf den Tracheobronchialbaum – der durch Histamin, Serotonin und Bradykinin induzierte Bronchospasmus wird gehemmt.

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