Merck: Fälscher fangen Original-Rechnungen ab

Berlin -

Mit gefälschten Rechnungen machen Kriminelle gerne schnelles Geld. Immer wieder sind solche Fake-Forderungen im Umlauf. Auch im Namen von Merck gingen solche Schreiben an Apotheken. Es handele sich um „gezielte Cyberangriffe auf die IT-Systeme der Rechnungsempfänger“, sagt ein Konzernsprecher. Die Originale würden abgefangen.

Apotheken erhielten zuletzt Rechnungen per E-Mail, die angeblich von Merck stammen. „Wir nehmen dieses Thema sehr ernst“, so der Sprecher. Es habe „vereinzelte“ Fälle gegeben, bei denen Rechnungen, die das Unternehmen ordnungsgemäß ausgestellt habe, auf dem Übermittlungsweg manipuliert worden seien. „Nach unseren Erkenntnissen handelt es sich hierbei um gezielte Cyberangriffe auf die IT-Systeme der Rechnungsempfänger, in diesem Fall Apotheken.“

Nur IBAN geändert

Bei dieser Betrugsmasche würden die originalen Rechnungen abgefangen und durch gefälschte Versionen ersetzt, bei denen lediglich die Bankverbindung geändert werde. „Wir möchten betonen, dass die IT-Systeme von Merck nicht kompromittiert wurden und die Manipulation außerhalb unserer Einflusssphäre stattfindet.“

Es seien bereits Maßnahmen ergriffen worden, um betroffene und potentiell gefährdete Kunden zu informieren. „So haben wir auf der Startseite unseres Webshops, über den Apotheken unmittelbar von uns Produkte beziehen, gut sichtbar einen Warnhinweis platziert, der auf die Wichtigkeit der Überprüfung von Bankverbindungen auf unseren Rechnungen hinweist.“

Der Hersteller bittet die Apothekenangestellten, vor der Begleichung einer Rechnung die angegebene Bankverbindung mit der IBAN eines früheren Belegs abzugleichen. „Ferner weisen wir darauf hin, dass wir unsere Kunden über die Änderung unserer Bankverbindung proaktiv, individuell und schriftlich informieren würden.“ Im Zweifelsfall sollte die Echtheit der Rechnung beziehungsweise die IBAN selbst bei einem Verdacht direkt bei Merck verifiziert werden. Verdächtige Aktivitäten sollten umgehend gemeldet werden.