Generikakonzerne

Stada verpasst Turnaround in Deutschland

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Berlin -

In den vergangenen fünf Jahren hat die Stada in Deutschland 17 Prozent

ihres Umsatzes verloren – wegen der Rabattverträge. Für 2012 hatte das

Stada-Management eigentlich eine „moderate Wachstumschance“ gesehen.

Doch trotz guter Ergebnisse bei den Ausschreibungen von AOK und Barmer

hat sich die Hoffnung vorerst zerschlagen: Im abgelaufenen Geschäftsjahr

ging es auf dem heimischen Markt abermals 6 Prozent bergab. Auch die

Markenprodukte konnten den Umsatzverlust nicht ausgleichen.

Insgesamt erwirtschaftete Stada auf dem heimischen Markt 470 Millionen Euro – das ist ein Viertel des Gesamtumsatzes. Zum Vergleich: 2007 lag der Anteil noch bei 37 Prozent. 330 Millionen Euro entfallen auf Generika, das sind 75 Prozent des Umsatzes in Deutschland.

Aliud erwirtschafte 183 Millionen Euro, das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei Stadapharm lagen die Erlöse mit 111 Millionen Euro 13 Prozent unter Vorjahr. Cell pharm legte dagegen um 20 Prozent auf 35 Millionen Euro zu.

Vor allem die Traditionsmarke hat mit den Rabattverträgen deutlich eingebüßt: Seit 2007 sanken die Umsätze um 56 Prozent. Stadapharm hatte sich anfangs bei den Rabattverträgen zurückgehalten – und war daraufhin von Aliud überholt worden: Die Tochterfirma mit Sitz in Laichingen konnte ihren Umsatz mit Einführung der Rabattverträge aus dem Stand verdoppeln, hat aber seit 2007 ebenfalls 10 Prozent eingebüßt.

Diese Entwicklung ist allerdings kein Stada-Phänomen, denn der Generikakonzern aus Bad Vilbel hat seinen Marktanteil trotz Umsatzverlust sogar ausbauen können: Nach Konzernangaben entfallen auf Stada und Aliud zusammen 13,3 Prozent des Marktes – 2007 waren es noch 10,9 Prozent. Mit anderen Worten: Während Stada-Generika im Fünfjahreszeitraum 28 Prozent verloren haben, schrumpfte der gesamte Generikamarkt um 44 Prozent. Alleine im Vergleich zum Vorjahr waren es 2012 13 Prozent. In den offiziellen Statistiken taucht dieser Effekt nicht auf: Schließlich sind die Rabattverträge Geheimsache.

Das Geschäft mit Markenprodukten lag 2012 mit 110 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Seit 2007 konnte das Geschäft mit Grippostad, Mobilat, Ladival und Eunova um knapp 20 Prozent ausgebaut werden. Um weiter wachsen zu können, wird Stada nach neuen Produkten Ausschau halten müssen.

2013 ist noch kein Wachstum eingepreist: „Ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres“ sollen die Erlöse auf dem wichtigsten Markt dann liegen.

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